Von: red
Eine falsche Bewegung, ein Sturz, ein lautes Knacken und das Knie ist instabil. Ein Kreuzbandriss zählt zu den häufigsten schweren Verletzungen des Kniegelenks. Bei vielen Sportarten wie Fuß-, Hand- oder Basketball kann das vordere Kreuzband überlastet werden, da schnelle Richtungswechsel und abruptes Abbremsen erforderlich sind. Auch schnelle Drehbewegungen des Knies oder ein seitlicher Aufprall können zum Riss führen. Also all das, was Skifahren und Snowboarden so anziehend macht. Gerade Wintersport birgt ein hohes Risiko für Knieverletzungen.
Erste Maßnahmen, um schlimmeres zu verhindern
Nun ist es passiert, ihr sitzt im Schnee und habt die Befürchtung, das Band könnte gerissen sein. Um weitere Schäden am Kniegelenk zu vermeiden, empfehlen Experten zur Erstversorgung die sogenannte PECH-Regel:
• Pause – Jede Belastung für das betroffene Gelenk so schnell wie möglich einstellen.
• Eis – Kühlen wirkt Schwellungen und Entzündungen entgegen.
• Compression – Auch ein Kompressionsverband verschafft Linderung.
• Hochlagern – Bein hoch legen.
Sobald ihr beim Arzt oder der Ärztin seid, werden diese vermutlich ein MRT anordnen. Hier sieht man das Ausmaß der Verletzung sehr deutlich und kann gleichzeitig feststellen, ob eventuell weitere Schäden z.B. ein Meniskusriss vorliegen.
Der Heilungsprozess in drei Phasen
Sascha Seifert, Physiotherapeut und Osteopath erklärt gegenüber dem ZDF, dass für den Heilungsprozess ein intensives Rehabilitationstraining eine entscheidende Rolle spielt. Sobald das Gelenk schmerz- und ergussfrei ist, beginnt die erste Phase. Diese dauert drei bis vier Wochen und dient dazu, eine Grundbeweglichkeit wieder herzustellen. In der zweiten Phase, den Wochen vier bis acht, geht es darum alle alltäglichen Bewegungen zu ermöglichen. Ab der achten Woche – Phase drei – wird dann versucht, die volle Belastung und die Sportfähigkeit wiederherzustellen. Physiotherapie und Reha sind langwierig und dauern mindestens ein halbes Jahr.
Eine OP ist nicht immer nötig
Sascha Seifert erklärt auch, dass viele Menschen sehr gut ohne Kreuzband auskommen. Vor allem bei älteren oder sportlich weniger aktiven Personen, kann eine konservative Behandlung sinnvoll sein. Durch gezieltes Training der umliegenden Muskulatur kann das Knie stabilisiert werden. Man könne erst mal versuchen, ob man seinen Alltag und auch seinen Sport ohne Kreuzband hinbekomme. Wenn dies nicht funktioniere, könne man sich später immer noch operieren lassen, so der Experte. Auf die Länge des Heilungsprozesses hat eine OP übrigens keinen Einfluss.
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