Darum sollten wir mehr küssen

Wenn die Hormone tanzen

Sonntag, 19. Januar 2025 | 08:12 Uhr

Von: red

Habt ihr gewusst, dass es einen Wissenschaftszweig gibt, der sich ganz der Erforschung des Küssens widmet? Das Ganze nennt sich „Philematologie“ und kommt von den altgriechischen Worten „philema“ für Kuss und „logos“ für Lehre. Diese Kusslehre empfiehlt mehr zu küssen, denn wer dies oft und gerne tut, lebt länger und glücklicher. Warum genau ihr mehr knutschen sollt, erfahrt ihr hier.

Die Hormone tanzen

Wir sprechen hier nicht von Bussi-Bussi zur Begrüßung, dem Bruderkuss oder dem Ausdruck familiärer Zuneigung, wir sprechen vom Knutschen. Mit Leidenschaft. Denn bei so einem intensiven Kuss werden Unmengen an Hormonen ausgeschüttet. Zu diesen Hormonen gehören Endorphine, die wie körpereigene Opiate wirken. Dazu gesellt sich Dopamin, unser Glücks- oder Antriebshormon. Und noch eine gute Prise vom Kuschel- und Bindungshormon Oxytocin. „Oxytocin hilft beim Lernen, dass die Begegnung mit dem Menschen – das Küssen oder auch die Sexualität – eine sehr angenehme Erfahrung war und ich ihm trauen kann“, erklärt Sexualmediziner Prof. Dr. Tillmann Krüger von der Medizinischen Hochschule Hannover. Zeitgleich zur Ausschüttung dieses Hormoncocktails sinkt die Konzentration des Stresshormons Cortisol. Einige Forschende vermuten gar, dass regelmäßiges Küssen, einer depressiven Erkrankung vorbeugen könnte.

Stärkung des Immunsystems

Bei einem zehnsekündigen Zungenkuss werden etwa 80 Millionen Bakterien ausgetauscht. Keine Sorge, die meisten davon sind harmlos. Der Austausch dieser Bakterien liefert dem Immunsystem neue Reize und Informationen und führt so zu einer Stärkung. Prof. Dr. Tillmann Krüger sagt dazu: “Es ist gut, dass der Organismus sich mit fremden Keimen auseinandersetzt. Das Küssen an sich hat ähnlich wie soziale Beziehungen, wie körperliche Nähe ein großes Potenzial psychische und körperliche Gesundheit zu fördern.“

Engere Bindungen

Beim Küssen werden alle unsere Sinne angesprochen. Wir riechen, schmecken, tasten, hören und sehen. Milliarden Nervenzellen feuern Botschaften Richtung Gehirn. Es ist, laut Kussforschern, intensiver, intimer und näher als Sex. Daher kann Küssen auch die Bindung zwischen zwei Menschen auf ganz besondere Art stärken.

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