Von: red
Köln – Am Mittwoch, den 16. Oktober wurde das Fehlen der menschengroßen Maus-Statue vor dem Gebäude des WDR in Köln entdeckt. Am nächsten Tag tauchte sie zunächst in Magdeburg, später in Mainz und schließlich in Erfurt auf.
Wer steckt hinter der Aktion?
Das Ganze ist eine Kampagne der Organisation Campact, die sich gegen die geplanten Kürzungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk richtet. Campact selbst schreibt dazu: „[…] alle großen Medien berichteten und die Polizei ermittelte zwischenzeitlich – das war wohl eine der spektakulärsten Aktionen von Campact. Wir haben uns die Statue der WDR-Maus […] ausgeliehen und auf Reisen geschickt. Knapp eine Woche waren wir mit ihr als Botschafterin für ARD und ZDF im ganzen Land unterwegs.“
Was ist das Ziel der Aktion?
Es geht um die Reformpläne der Länder für ARD und ZDF, über die ZDFheute Ende September berichtete. Hierbei sollen, um Kosten zu sparen, mehrere TV-Kanäle und 16 Radioprogramme ersatzlos gestrichen werden. Auch wenn noch nicht endgültig entschieden ist, welche Sender es treffen wird, sieht Campact hier einen schweren Fehler. Denn „je mehr Sender abgeschaltet werden, desto mehr Formate müssen sich den Platz auf den verbleibenden Kanälen teilen. Vor allem politische Magazine und Hintergrundberichte müssten wohl weichen, weil sie weniger populär sind.“ Dies sei eine Gefahr für die unabhängige Berichterstattung. Deren Beschränkung erleichtere es wiederum Populismus und Ideologien zu verbreiten.
Da die Entscheidung der Länder über die Reformpläne einstimmig sein muss, ist das erklärte Ziel von Campact, wenigsten eine Ministerpräsidentin oder einen Ministerpräsidenten zu überzeugen, gegen die Kürzungen zu stimmen. Dafür hat Campact bereits vor zwei Wochen eine Petition gestartet und, um die Dringlichkeit zu unterstreichen, das beliebte WDR-Maskottchen als Botschafterin gekapert.
Die Maus ist übrigens gesund und munter zurück in Köln und steht dort auf ihrem gewohnten Platz.