Sie bestäuben und fressen Insekten

Wespen: Mehr als nur lästige Kuchenräuber

Freitag, 23. August 2024 | 07:30 Uhr

Von: luk

Obstkuchen, süße Getränke, gegrilltes Fleisch: Wer sie im Spätsommer im Freien genießt, muss mit unliebsamen und aufdringlichen Gästen rechnen – den Wespen.

Naturschutzorganisationen empfehlen, in Gegenwart von Wespen ruhig zu bleiben, denn Wespen würden nur dann zustechen, wenn sie sich bedroht fühlten. Damit das nicht der Fall sei, sollte man zudem hektische Bewegungen vermeiden und nicht nach den Wespen schlagen. Auch das Kohlendioxid in der Ausatemluft könne Wespen in Alarmbereitschaft versetzen, weshalb man nicht versuchen solle, sie wegzupusten.

„Am wirksamsten ist es, Wespen erst gar nicht anzulocken“, rät Silke Raffeiner, die Ernährungsfachfrau der Verbraucherzentrale Südtirol. „Speisen und Getränke sollten im Garten oder beim Picknick mit Deckeln, Tellern oder Bierdeckeln abgedeckt, Teller und Behälter mit Speiseresten zeitnah weggeräumt werden. Auch Essensreste am Mund und im Gesicht können Wespen anziehen, sie sollten daher immer gleich abgewischt werden.“

istock/Backiris

Naturschutzorganisationen stufen Wespen als sehr nützliche Tiere ein. Erwachsene Wespen ernähren sich unter anderem von Nektar und bestäuben so die Blüten zahlreicher Pflanzen. Zudem bekämpfen Wespen wirksam Schädlinge, indem sie Blattläuse, Mücken, Fliegen und Co an ihre Larven verfüttern. Ein großes Wespenvolk kann aus bis zu 7.000 Tieren bestehen und verspeist täglich zwischen einem halben und zwei Kilo Insekten. Von weit über 500 verschiedenen Wespenarten haben es lediglich die Gemeine oder Gewöhnliche Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica) auf Speisen und Getränke abgesehen. Diese bilden große Völker, während die meisten anderen Wespenarten allein (solitär) und ziemlich unbemerkt leben. Da die Völker im Spätsommer ihre maximale Größe erreichen und entsprechend mehr Wespen auf Nahrungssuche sind, gilt der August als „Wespenmonat“.

Das Gift dient den Wespen dazu, ihre Beute zu lähmen. Personen, die allergisch auf Insektenstiche reagieren, sowie Personen, die im Mundraum oder am Hals gestochen wurden, müssen unmittelbar nach einem Wespenstich den Rettungsdienst rufen oder einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen, um Schlimmeres zu verhindern. Für die meisten anderen Menschen ist ein Wespenstich zwar schmerzhaft und unangenehm, abgesehen davon aber harmlos. Als erste Maßnahme sollte man den Ort wechseln, denn Wespen geben beim Stich Alarmbotenstoffe ab, wodurch weitere Wespen angelockt und zum Stich animiert werden. Als zweite Maßnahme wird die Einstichstelle mit Eis, einem Kühlpack oder kaltem Wasser gekühlt, um Schmerz, Juckreiz, Rötung und Schwellung zu lindern. Sofern vorhanden, hilft ein batteriebetriebener Stichheiler: Die Proteine im Wespengift werden durch das mehrmalige Erhitzen der Einstichstelle chemisch verändert und deaktiviert. Alternativ kann man die Einstichstelle mit der Schnittfläche einer Zwiebel – Zwiebelsaft wirkt entzündungshemmend, desinfizierend und kühlend – oder mit Aloe-Vera-Gel behandeln.

Kommentare
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So ist das
3 Monate 1 Tag

Jedes Tier hat seinen Sinn und leistet seinen Beitrag für die Umwelt, nur der Mensch ist die Ausnahme. 🤔

N. G.
N. G.
Kinig
3 Monate 1 Tag

Lesen wir da nicht tagtäglich ganz was Anderes?!

Neumi
Neumi
Kinig
3 Monate 1 Tag

Darüber muss ich hin und wieder wieder schmunzeln

Insekten (Fliegen, Läusw usw.) sind nützlich, denn sie dienen als Futter für XYZ
gleichzeitig
XYZ ist nützlich, denn es frisst Insekten

Respekt vor der Natur kann man auch haben, ohne dass man nach einem Sinn sucht.

Reca
Reca
Grünschnabel
3 Monate 1 Tag

Es ist aber ein Fakt.

Die Natur ist im Gleichgewicht (wenn der Mensch nicht eingreift). So ist jede Pflanze Nahrung für irgendein Insekt, und ein INsekt Nahrung für ein anderes Insekt oder ein Säugetier, welches wiederum…..und so weiter

Alles ist in Symbiose und wenn eine Tierart ausstirbt, dann gleich mehrere Tier- und Pflanzenarten mit ihr

N. G.
N. G.
Kinig
3 Monate 1 Tag

Und am Ende der Nahrungskette stünde dann der Wolf und Bär. Würde wenn man ihn denn lassen würde. Grins
Der Mensch macht ihm die Position streitig. Also Verteilungskampf mit ungleichen Mitteln.

Neumi
Neumi
Kinig
3 Monate 15 h

@Reca der Meinung bin ich nicht. Die Natur ist im Dauerkampf und unterliegt ständigen Änderungen, da ist wenig im Gleichgewicht. Es sind schon Unmengen an Tierarten ausgestorben, ohne dass der Mensch, Asteroiden oder Kometen irgendwas damit zu tun hatten. Wenn was ausstirbt, waret schon der nächste in der Reihe, dessen Platz einzunehmen. Manche sterben aus, weil es der nächste nicht erwarten konnte.
Klar gibt es auch Symbiose, aber das auf jeden Aspekt der Natur zu beziehen, ist einfach nicht richtig.

user6
user6
Universalgelehrter
3 Monate 18 h

mensch, eure probleme möchte ich haben

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