Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Sanitätsbetrieb ermittelt in einer Umfrage die Vorlieben der Südtirolerinnen und Südtiroler beim Verzehr von Brot. Anhand der Ergebnisse werden Empfehlungen erarbeitet, um die Gesundheit und einen bewussteren Konsum zu fördern. Der Fragebogen kann online bis zum 31. März ausgefüllt werden.
„Wenn ich Brot sage … woran denkst du?“, diese Frage steht im Zentrum einer Kampagne des Dienstes für Hygiene der Lebensmittel und der Ernährung (SIAN) des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Durchgeführt wird sie in enger Zusammenarbeit mit der Südtiroler Bäckerinnung. Das Projekt ist Teil der Initiativen zur Förderung einer korrekten Ernährung und nahrhafter Produkte, die die Gesundheit begünstigen und zu einer bewussteren Ernährung der Bevölkerung führen. Brot ist in erster Linie ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel und spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung. Darüber hinaus hat es auch viel mit Kultur, Tradition und Identität zu tun.
Simona Nascetti, Fachärztin für Hygiene und Präventivmedizin im Südtiroler Sanitätsbetrieb und wissenschaftliche Projektleiterin, sagt, „das Projekt zielt darauf ab, die Vorlieben der Südtirolerinnen und Südtiroler besser zu verstehen und wichtige Informationen zum Genuss von Brot zu sammeln“. Ziel sei es, den Einfluss der Essgewohnheiten auf die Gesundheit zu kennen und zu bewerten, um dadurch Empfehlungen für einen bewussten Verzehr aussprechen zu können. Bei einer Umfrage auf der Seite www.wennichbrotsage.it werden die erforderlichen Informationen gesammelt. Beim Kauf von Brot erhalten die Konsumentinnen und Konsumenten eine Karte mit dem entsprechenden Link und QR-Code.
Die Bäckerinnung unterstützt die Kampagne, denn „die Umfrage liefert wertvolle Erkenntnisse über das Ernährungsverhalten unserer Gesellschaft und erlaubt uns, noch gezielter auf die Bedürfnisse der Verbraucherinnen und Verbraucher einzugehen“, erklärt Sandro Pellegrini von der Bäckerinnung. „Wir können also den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden entgegenkommen, die auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten“, so Pellegrini.
Bereits 2023 wurde eine Studie durchgeführt, um den Acrylamid- und Salzgehalt des in Südtirol hergestellten Brotes zu ermitteln. Acrylamid gilt als gesundheitsschädlich und krebserregend. Dieser Stoff entsteht bei starker Hitzeeinwirkung in stärkehaltigen Lebensmitteln wie Kartoffeln (Chips, Pommes …) und Brot. Bei der Südtiroler Studie von 2023 lag der Acrylamid-Gehalt in allen Brotsorten unter dem von der EU festgelegten Grenzwerten.
„Wir geben in einem Faltblatt zum Thema Brot Tipps, wie Acrylamid im Brot vermieden werden kann“, erklärt Danilo Doglio, in Ausbildung zum Facharzt für Public Health, der das Infoblatt zusammen mit der Ärztin Simona Nascetti verfasst hat. Sie empfehlen, Brot mit goldgelber Farbe zu wählen, weichem Brot den Vorzug zu geben und beim Selberbacken eine niedere Temperatur und dafür eine etwas längere Backzeit zu wählen. Acrylamid entsteht schneller bei Temperaturen von über 180 Grad.
Brot ist eine wichtige Salzquelle in unserer Ernährung. Dies vor allem deshalb, weil es regelmäßig gegessen wird. Die Studie hat gezeigt, dass der durchschnittliche Salzgehalt des in Südtirol hergestellten Brotes über den empfohlenen Grenzwerten liegt. Deshalb lauten die Empfehlungen des SIAN, für den täglichen Verzehr auf Brot mit reduziertem Salzgehalt zu achten.
Ein weiteres Thema, das im Faltblatt aufgegriffen wird, ist Brot als Dickmacher. „Es ist Zeit, mit diesem Mythos aufzuräumen“, heißt es dort. Brot sei durchaus Teil einer ausgewogenen Ernährung, wenn es mit Bedacht ausgewählt und auf die richtige Menge (50 g pro Tag bei Kindern und 100 g pro Tag bei Erwachsenen) geachtet wird. Als Tipp wird angeführt, auf die Portionsgröße zu berücksichtigen, Vollkornbrot zu wählen sowie auf abgepacktes Brot zu verzichten, da es oft zusätzlichen Zucker und versteckte Fette enthalten kann. Brot sollte nicht mit anderen kohlehydratreichen Lebensmitteln kombiniert werden, sondern besser mit Proteinen und Gemüse.
Bis Ende März haben alle Südtirolerinnen und Südtiroler die Möglichkeit, sich an der Umfrage von SIAN und Südtiroler Bäckerinnung zu beteiligen. „Wenn wir die Vorlieben der Verbraucherinnen und Verbraucher zum Thema Brot kennen, können wir gesundheitliche Auswirkungen besser bewerten, und es kristallisieren sich jene Punkte heraus, auf die sich unsere Empfehlungen für einen gesundheitsbewussten Konsum konzentrieren“, erklärt Simona Nascetti.
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