Warum wir so schnell genervt sind – und wie ihr das stoppen könnt

Wie entsteht Genervtheit?

Sonntag, 30. März 2025 | 08:10 Uhr

Von: red

Man ist in Eile, wird unterbrochen und plötzlich fühlt man sich gereizt. Genervtheit scheint aus dem Nichts zu kommen – doch was steckt wirklich dahinter?

Die körperliche Reaktion auf Stress

Genervtheit ist eine physiologische Reaktion des Körpers auf Stress. Wenn wir in einer stressigen Situation sind, aktiviert das limbische System in unserem Gehirn die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol. Diese Hormone erhöhen unsere Wachsamkeit und Bereitschaft zur Handlung. Die Folge ist eine erhöhte Reizbarkeit, da unser Körper auf alle wahrgenommenen Bedrohungen – auch wenn sie klein oder unbedeutend sind – überempfindlich reagiert.

Die Rolle der Neurotransmitter

Neben den Stresshormonen spielen auch Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin eine Rolle bei der Entstehung von Genervtheit. Ein Ungleichgewicht dieser chemischen Botenstoffe kann die Stimmung beeinflussen und uns anfälliger für negative Emotionen machen. Ein niedriger Serotoninspiegel zum Beispiel kann die Frustrationstoleranz verringern und dazu führen, dass wir schneller genervt sind.

Psychologische Einflüsse

Unsere kognitiven Prozesse haben einen wesentlichen Einfluss auf unsere Reizbarkeit. Menschen, die zu einer negativen Denkmuster neigen oder unrealistische Erwartungen an sich selbst und andere haben, reagieren häufig stärker auf Stressoren. Zudem können ungelöste psychische Belastungen wie Ängste oder Depressionen die Schwelle für Genervtheit senken, da diese Zustände das Nervensystem insgesamt empfindlicher machen.

Externe Faktoren

Unsere Umgebung trägt ebenfalls zur Genervtheit bei. Reizüberflutung durch Lärm, ständige digitale Ablenkungen oder das Fehlen von Erholungspausen kann das autonome Nervensystem überlasten und die Sympathikusaktivierung verstärken. Dies führt zu einer dauerhaften Anspannung, die sich als Genervtheit äußert.

Die Entstehung von Reizbarkeit ist ein komplexer Prozess, der durch Stresshormone, Neurotransmitter und persönliche Denkmuster beeinflusst wird. Ein besseres Verständnis dieser Faktoren kann helfen, Reaktionen besser zu steuern und auf stressige Situationen gelassener zu reagieren.

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