Von: red
Wenn kleine Kinder Fieber haben, möchte man einfach nur schnell, effektiv, sanft und sicher helfen. Wadenwickel sind da eine bewährte Methode, die schon unsere Ur-Großeltern und vermutlich auch deren Eltern kannten. In letzter Zeit liest man im Internet immer häufiger von Essigwickeln oder Essigsöckchen. Experten schlagen da Alarm.
Essig kann gefährlich sein
In Nordrhein-Westfalen wurden in diesem Jahr bereits mehrere Fälle von zum Teil schweren Hautverätzungen bei Kleinkindern gemeldet, wie die „Ärzte Zeitung“ berichtet. Der Grund waren immer sogenannte Essigsöckchen. Hierfür werden Socken in Essig getränkt und bleiben über einen längeren Zeitraum direkt auf der Haut. In einem besonders schweren Fall hatten die Eltern hierfür hochkonzentrierte Essigessenz mit einem Säuregehalt von 25 Prozent verwendet, die dann die Haut des Kleinkindes verätzt hatte. Doch auch relativ milde Essige mit vier bis fünf Prozent Säuregehalt können die empfindliche Haut von Neugeboren und Kleinkindern so stark reizen, dass es zu regelrechten Verbrennungen kommt.
Die richtigen Wadenwickel sind sehr effektiv
Auf gar keinen Fall Essig verwenden, so viel haben wir gelernt. Aber wie gehen Wadenwickel denn jetzt richtig? Ganz einfach:
• Vorbereitung: Zwei Baumwolltücher mit handwarmem (auf keinen Fall kaltem) Wasser tränken und auswringen.
• Wickel anlegen: Die Tücher glatt und faltenfrei um beide Unterschenkel wickeln und die Gelenke frei lassen.
• Abdeckung: Ein trockenes Tuch, z. B. ein großes Handtuch aus Frottee, darüberlegen und das Kind leicht zudecken. Auf keinen Fall Folie o.ä. verwenden, da es darunter zu einem Wärmestau kommen kann.
• Die Zeit im Blick behalten: Nach zehn bis 20 Minuten solltet die Wickel wieder entfernen. Nach weiteren 20 bis 30 Minuten könnt ihr die ganze Prozedur wiederholen. Aber bitte nicht öfter als dreimal.
Wenn das Fieber nicht sinkt oder im Gegenteil weiter steigt, wenn euer Kind Schüttelfrost oder sehr kalte Hände und Füße hat, lieber in die nächste Praxis und medizinischen Rat einholen.
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