Von: mk
Gegen Stress und Müdigkeit, für mehr Wohlbefinden und eine bessere Verdauung. Viele Menschen greifen regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmitteln. Diese können allerdings der Leber schaden, sagen Experten. Eine Studie warnt vor bestimmten Pflanzenextrakten, etwa aus Kurkuma.
Unsere Leber arbeitet rund um die Uhr auf Hochtouren. Sie ist die Schaltzentrale für unseren Stoffwechsel, eine körpereigene Proteinfabrik und unser wichtigstes Entgiftungsorgan. Das alles tut sie, ohne zu murren, auch dann noch, wenn es ihr nicht gut geht. Die Leber selbst produziert nämlich keinen Schmerz. Ihr solltet also wirklich gut auf sie achtgeben.
Umso alarmierender sind die Ergebnisse einer neuen Studie aus den USA, in denen etwa jeder fünfte Leberschaden auf die unsachgemäße Gabe von Supplements oder pflanzlichen Arzneimitteln zurückgeht. Die Autoren der Studie warnen, dass gerade vermeintlich harmlose und als traditionell deklarierte Stoffe in extrahierter Form lebertoxische Wirkungen zeigen. Hierzu gehören Kurkuma, Traubensilberkerze, Grüntee, Tamarinde, Rotschimmelreis und Ashwagandha.
Die Dosis macht das Gift
Nun sind diese Stoffe für sich betrachtet gar nicht schädlich. Einige, wie etwa grüner Tee, haben sogar nachgewiesen positive Effekte auf den menschlichen Körper. Das Problem ist die Dosierung. Denn hier übertreiben die Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln oft schamlos. Getreu dem Motto: Viel hilft viel. Meist gelte aber: Je höher die Dosis, desto höher das Risiko. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin nennt sichere Höchstmengen für Nahrungsergänzungsmittel. So empfiehlt es etwa für Curcumin, langfristig nicht mehr als drei Milligramm pro Kilo Körpergewicht am Tag zu sich zu nehmen. Bei 80 Kilogramm Körpergewicht wären das 240 Milligramm. In Nahrungsergänzungsmitteln findet sich häufig deutlich mehr: Es gibt Kapseln mit einem Gehalt von 400 bis 1000 Milligramm, oft mit der Empfehlung, gleich mehrere Kapseln pro Tag einzunehmen.
Maßvoller Gebrauch
Da Nahrungsergänzungsmittel nicht wie Arzneimittel amtlich auf Wirksamkeit und Sicherheit geprüft werden müssen, werden auch möglich Nebenwirkungen nicht systematisch erfasst. Das heißt, die Dunkelziffer könnte laut Experten beträchtlich höher liegen, als bisher angenommen.
Auf der sicheren Seite seid ihr beim Verwenden von Kräutern und Tees in der Küche. in ihrer natürlichen, unkonzentrierten Form gehen von diesen Produkten keine Gefahren aus. Und wie immer gilt: Wenn ihr Beschwerden – von Müdigkeit bis Schmerzen – habt, sprecht mit eurem Arzt oder eurer Ärztin. Sie können mit einem Bluttest ermitteln, ob euch Vitamine, Mineralien oder andere wichtige Bausteine fehlen und euch diese – richtig dosiert – verschreiben.
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