Von: mk
Bozen/München – Auch auf die Gefahr hin, dass man uns vorwirft, mit dem Thema das Sommerloch zu füllen, verdient das umstrittene Pestizid-Plakat doch noch ein wenig Aufmerksamkeit. Immerhin ist die Initiative des Umweltinstituts München derzeit in aller Munde. Selbst die Süddeutsche Zeitung hat darüber berichtet. Der Verein, der sich mit seinem Namen offensichtliche einen seriösen Anstrich verleihen will, ist nicht nur durch die Motivwahl beim Plakat in ein Fettnäpfchen getreten.
Auf dem Bild sieht man nämlich keinen Apfelbauern beim Ausbringen von Pestiziden, sondern einen Weinbauern, der zudem noch ein Vorbild-Betrieb im Bereich der biologischen Landwirtschaft in Südtirol ist. Doch damit nicht genug: Viele Südtiroler fanden die freche Aktion einfach nur zum Lachen oder mussten den Kopf schütteln.
Die Frage ist nicht, ob eine Diskussion über die Schädlichkeit von Pestiziden zulässig ist, sondern wie man’s rüberbringt.
Im Kommentarbereich von Südtirol News hat sich ebenfalls ein äußerst amüsanter Wortwechsel entwickelt, den wir den übrigen Lesern einfach nicht vorenthalten wollen.
Angefangen hat alles mit einem Kommentar von @FritzPhantom, der gestern übrigens auch zum Kommentar des Tages auf Facebook bei Südtirol News auserkoren wurde.
„Bin olleweil in Minga. Soll i eps driberpicken? Vorschläge?“, schrieb @FritzPhantom und löste damit eine Lawine aus.
Prompt kamen die Antworten. „Die Schrift konnsch lossn. Lei das Foto von den verstopften Strassen mit deutschen Autos kannsch draufpicken!“, schrieb @werner71.
@GTH hielt von @FritzPhantoms Idee wenig: „drinksch beim schneider im tol a gescheid weissbier, nocher hosch eppes kopp.“
„Schreib darauf “Wir suchen den sauberen Diesel”“, meinte hingegen @Eppendorf.
„die Schrift: “Südtirol sucht saubere Luft” ersetzen mit: “Südtirol sucht den Millionär” aufkleben – Danke Des mochet die Soch spannend“, empfahl hingegen @00, der damit wohl auf den Rentenskandal anspielte.
„Ja. Ein dickes „WIR SCHAFFEN DAS!”, schlug hingegen @ivo815 als Alternativtext vor, wobei @Sun gleich ergänzte: „Wir schaffen das ohne zu schummeln? Kaum…“
Sun legte später noch einen Scheit nach: „@fritz picksch an riesigen Pkw ai, mit der Aufschrift, wir schummeln nicht nur mit den Abgasen”.
Zwischenzeitlich meldete sich @FritzPhantom wieder zu Wort, der sein Vorhaben offenbar nicht umsetzen konnte. „Schod, bin iats am stachus.. Plakat isch anscheinend nimmer do.“ Das Plakat wurde in der Zwischenzeit ausgetauscht.
@Oberlaender hatte noch folgenden Vorschlag parat: „jo a kuah mit heirn wenn geat a graue….in hintergrund a olp….sel welln die gäscht sechn“.
Tja, manchmal kann Aktionismus auch nach hinten losgehen. Karl Bär vom Umweltinstitut München, der hinter Initiative stecken soll, verbringt übrigens derzeit seinen Urlaub in Südtirol, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten.