Von: luk
Bozen – Kaugummi schmeckt und erfrischt den Atem, manche Produkte pflegen sogar die Zähne und sollen der Entstehung von Karies vorbeugen.
Zutaten wie (künstliche) Aromen und Zucker, Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe sorgen für den Geschmack. Hauptsächlich besteht Kaugummi aber aus der so genannten Kaumasse (engl. gum base). Und woraus genau sich diese zusammensetzt, erfahren die Verbraucher und Verbraucherinnen in der Regel nicht. „Die Hersteller begründen diese Geheimniskrämerei mit dem Betriebsgeheimnis“, berichtet Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale. „Auch sind sie gesetzlich nicht dazu verpflichtet, die Zusammensetzung der Kaumasse anzugeben.“
Üblicherweise besteht die Kaumasse aus mehreren Komponenten. Darunter sind Kunststoffe, welche aus Erdöl gewonnen werden, beispielsweise Polyvinylacetat und Butylkautschuk. Beide sind für den Menschen unverdaulich und gelten als ungiftig, auch sind sie nicht biologisch abbaubar. Wenn ein Kaugummi versehentlich verschluckt wird, wird die Kaumasse unverdaut wieder ausgeschieden. Die Kunststoffe verrotten jedoch auch in der Umwelt nicht, weswegen achtlos ausgespuckte Kaugummis sowohl in den Städten als auch in der Natur problematisch sind. Die Hersteller argumentieren ihre Verwendung damit, dass sich der Bedarf des Weltmarktes allein durch natürliche Zutaten wie Chicle, den Milchsaft bestimmter Bäume, nicht abdecken ließe. Aus ähnlichen Kunststoffen werden übrigens Klebstoffe und Gummihandschuhe hergestellt. „Kaugummi sollte daher immer im Restmüll entsorgt und niemals einfach nur ausgespuckt werden,“ empfiehlt die Verbraucherzentrale.
Auch Emulgatoren, Stabilisatoren, Antioxidationsmittel, Farbstoffe und weiße Pigmente wie Titandioxid (E171) sind häufig in Kaugummi enthalten. Bestimmte Zusatzstoffe sorgen dafür, dass die Masse beim Kauen elastisch und geschmeidig bleibt.