Von: mk
Bozen – Die warme Jahreszeit beginnt und mit ihr sollte die Aufmerksamkeit der Hundebesitzer steigen. Gerade in diesen Monaten müssen unsere vierbeinigen Freunde besonders durch Vektoren übertragene Krankheiten geschützt werden. Leishmaniose und Herzwurm (Dirofilaria) sind die bekanntesten, doch in Südtirol muss man auch Zeckeninfektionen genau im Blick behalten, da der Parasit hier weit verbreitet ist.
„In dieser Zeit“, erklärt Tierärztin Dr. Federica Bovenga, „ist es ratsam, einen präventiven Test durchführen zu lassen – den sogenannten Test4dx. Dabei handelt es sich um eine umfassende Blutuntersuchung, die das Vorhandensein von vier durch Vektoren übertragene Krankheiten überprüft: Herzwurmerkrankung, Borreliose, Ehrlichiose und Anaplasmose. Wird eine dieser Erkrankungen frühzeitig erkannt, kann die Therapie deutlich erfolgreicher sein. Zusätzlich ist es immer sinnvoll, auf Leishmaniose zu testen und die Antikörperwerte gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose zu überprüfen, um festzustellen, ob eine Auffrischungsimpfung notwendig ist. Nicht zu vergessen ist der Schutz durch geeignete Parasitenschutzmittel sowie die regelmäßige Auffrischung der Impfung gegen Leptospirose.“
Auch scheinbar gesunde Hunde können betroffen sein
Der Test sollte nicht nur bei Hunden mit einem besonderen Infektionsrisiko durchgeführt werden. Das zeigen die Daten der letzten Saison, die von der Tierklinik Bozen erfasst wurden:
„Im Jahr 2024“, so Dr. Bovenga, „haben wir 117 Test4dx-Analysen bei Hunden durchgeführt, die keinerlei spezifisches Risiko aufwiesen. Dabei wurden vier Fälle von Anaplasmose (3,2 Prozent) und zwei Fälle von Ehrlichiose (1,7 Prozent) festgestellt.“
Ohne diese frühzeitige Diagnose wären diese sechs Hunde ernsthaften gesundheitlichen Problemen ausgesetzt gewesen.
„Anaplasmose ist eine bakterielle Infektion, die zu Fieber, Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen, Appetitlosigkeit und in einigen Fällen auch zu Lahmheit oder einer gefährlichen Abnahme der Blutplättchen (Thrombozyten) führen kann, was spontane Blutungen und Hämatome verursacht“, warnt Dr. Bovenga. Wird sie vor dem Auftreten von Symptomen erkannt, kann sie mit Antibiotika behandelt werden.
Auch Ehrlichiose wird durch ein Bakterium verursacht, kann aber weitaus schwerwiegendere Folgen haben. Sie kann in eine chronische Form übergehen und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen. Die Infektion kann über längere Zeit unbemerkt bleiben, während die Zahl der Thrombozyten allmählich abnimmt. Mit der Zeit können Symptome wie Fieber, Lethargie, geschwollene Lymphknoten, Gewichtsverlust, Nasenbluten, Hämatome, schwere Anämie, Sekundärinfektionen, neurologische Probleme und Knochenmarkversagen auftreten, was letztendlich zum Tod führen kann. „Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine Behandlung mit Antibiotika, in schweren Fällen sind jedoch auch Flüssigkeitstherapie und Bluttransfusionen erforderlich“, erklärt Dr. Bovenga abschließend.
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