Von: mk
Bozen – Luis Kompatscher aus Völs und seine Ehefrau Erika nehmen sich so einiges vor. Gemeinsam wollen sie zu Fuß von Bozen nach Wien wandern. Ihre Erlebnisse hält das Paar sie in einem Internet-Blog fest. Am Freitagvormittag ging es von Göstling aus weiter.
Doch wie kommt man auf die Idee einer solchen Wanderung? Die Erklärung liegt auf der Hand. Erstens verläuft der Gehbereich durch Südtirol und Österreich – mit überaus schönen Landschaften. Zweitens hat man vor allem Zeit: Mann in Ruhe das Land und die Leute kennenlernen. Im schnellen Tripp auf der Autobahn ist das wohl kaum möglich. Drittens: Bewegung ist gesund. Und viertens: Man spürt man nach der Wanderung, dass man etwas Großes geleistet hat, wodurch das Selbstwertgefühl gesteigert wird.
Die Wanderung
Von Waltherplatz in Bozen führte die Fernwanderung in nordöstlicher Gesamtrichtung durch Dolomitentäler und -pässe ins Antholzertal zur hoffentlich frei passierbaren Staatsgrenze am Staller Sattel.
Osttirol wird durchs Defereggental hinunter und ins Glocknergebiet hinauf durchwandert und an den Kalser Tauern – mit 2.515 Metern über dem Meer der höchste Punkt der gesamten Strecke – verlassen. Im Salzburgischen verläuft die Wanderstrecke durch den Pinzgau, den Pongau und durchs Lammertal bis zum Pass Gschütt.
Ein kurzer Abschnitt führt durch Oberösterreich nach Bad Goisern und erreicht am Pötschen das steirische Ausseerland mit seinen herrlichen Seen. Von hier geht‘s weiter durch das Ennstal nach Bad Mitterndorf, Admont und durch den Nationalpark Gesäuse und den Naturpark Steirische Eisenwurzen.
Auf der Eisenstraße erreicht man die niederösterreichischen Orte Göstling und Lunz am See und den Naturpark Ötscher. Im Mariazeller Land führt die Wanderung noch einmal kurz durch die Steiermark, bevor es, wieder in Niederösterreich der Traisen und der Gölsen entlang nach Lielienfed und Hainfeld geht. Die letzten 70 Kilometer führen nach Mayerling und durch das Weingebiet um Gumpoldskirchen zum Fernziel Wien.
„Im vergangenen Jahr haben wir die Strecke von Bozen nach Wien in 24 Tagen – Ruhetage inbegriffen – geschafft. Wir waren und sind von dieser Fernwanderung derart begeistert, dass wir sie heuer mit einem etwa abgeänderten Streckenverlauf wiederholen wollen“, erklärt Luis Kompatscher aus Völs.
Er glaubt, dass auch andere so eine Wanderung inspirierend finden könnten. „Allen, die sich auch auf den Fußweg nach Wien machen wollen, wünschen wir viel Spaß, die nötige Ausdauer und passables Wetter“, meint Luis Kompatscher.