Von: bba
Dem renommierten Alzheimerforscher Professor Konrad Beyreuter zufolge wird Alzheimer in Zukunft für heutige junge Generationen keine große Bedrohung mehr darstellen.
Laut Professor Konrad Beyreuther ist in England und den USA die Zahl der Neuerkrankungen in den vergangenen zwanzig Jahren um zwanzig Prozent gesunken, also ein Prozent pro Jahr. Er geht davon aus, dass die Zahl weiter sinken wird, weil einer der Hauptrisikofaktoren für Demenz, Herz-Kreislauf-Probleme sind. Es gäbe in Zukunft fünfzig Prozent weniger Patienten, wenn die Kardiologen weiterhin so erfolgreich sind. Über die Herz-Kreislauf-Schiene könnten Alzheimer-Fälle reduziert werden. Weiters bedeute eine höhere Bildung mehr Nervenzellkontakte und dass man später an Alzheimer erkrankt.
Konkret bedeutet das: Je fitter wir geistig und körperlich werden, desto weniger oft tritt Demenz auf. Das beste Beispiel hierfür sei der mittlerweile verstorbene Stephen Hawking, der sich nicht bewegte, aber einer der klügsten Menschen der Welt war. Von Demenz sah man bei ihm weit und breit nichts. Die kognitive Reserve ist eine der ganz großen Protektoren.
Zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr fällt die Entscheidung, ob man dement wird. Das gilt für etwa sechzig Prozent der Menschen. Da muss sich jeder klar machen, dass er mindestens zwanzig bis dreißig Minuten am Tag etwas für seinen Körper tun muss. Man muss laut Professor Konrad Beyreuther eine mentale Rentenversicherung mit sich selbst abschließen: Neugierig sein, rückwärts zählen, Zeitung lesen, mit Menschen sprechen und sich bewegen.
Eine Impfung für Alzheimer steht Professor Konrad Beyreuther zufolge vor den Toren. Diese solle Patienten im frühen Stadium der Krankheit helfen – sie verschlechtern sich nicht. Im späten Stadium kann man nichts erwarten, denn “leere” Hirne kann man nicht therapieren.
Das Problem ist jedoch: Sechzig Prozent der Alzheimer-Patienten haben gleichzeitig eine vaskuläre Demenz, ausgelöst von Durchblutungsstörungen im Gehirn. Die bleibt bestehen. Dann ist zwar Alzheimer geheilt, aber der Patient noch immer dement. Den reinen Alzheimer-Patienten gibt es wahrscheinlich zu dreißig Prozent.
Zu den sieben Alzheimer-Risikofaktoren gehören laut Professor Konrad Beyreuther mangelnde Bewegung, Depression und Bluthochdruck, denn da gibt es Probleme im Gehirn bei der Durchspülung. Dann kommt Übergewicht, Rauchen, mangelnde geistige Aktivität beziehungsweise Unterforderung im Beruf und als Letztes Diabetes – wenn die Zuckerversorgung im Gehirn gestört ist, ist das auch ein großer Faktor. Äußerst wichtig sind außerdem Ernährung und Schlaf. Der Tiefschlaf reinigt das Gehirn – insofern müssen wir im Alter länger schlafen, weil die Zellen für die Reinigung mehr benötigen.
Alzheimer hat laut Professor Konrad Beyreuther eine sehr starke erbliche Komponente, die uns aber nicht in die Knie zwingt. Anhand der Erkrankung unserer Vorfahren können wir abschätzen, wann wir erkranken werden. Fünf oder zehn Jahre vorher solle man den Gen-Test machen. Es gibt bisher 31 nachweisbare erbliche Risikofaktoren für Alzheimer, die bestimmen, wann man erkrankt. Der Gen-Test wird in wenigen Jahren zwischen 500 und 1000 Euro kosten. Publikationen zeigen, dass man sich durch Maßnahmen schützen und den Beginn der Krankheit hinauszögern kann.
Aluminiumhaltige Deodorants beziehungsweise Antitranspirante sind verstärkt in die Kritik geraten, weil sie unter anderem Alzheimer fördern sollen. Wenn jemand Alzheimer hat, ist das Gehirn nicht mehr so gut geschützt wie bei einem Gesunden und Betroffene sollten keine aluminiumhaltigen Präparate verwenden, weil Aluminium ein Nervenzellgift ist.