Zunahme von Glutenintoleranz: Was hat sich verändert?

Von: red

Die Zahl der Menschen, die an Glutenintoleranz leiden, steigt stetig. Was vor einigen Jahrzehnten noch eine seltene Diagnose war, scheint heute immer mehr Menschen zu betreffen. Doch was sind die Ursachen für diesen Anstieg? Ein Blick auf den modernen Weizenanbau und die Veränderungen in der Landwirtschaft zeigt, dass diese Entwicklung nicht ohne Grund stattfindet.

Chemikalien im Weizenanbau

Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen Chemiekonzerne, Überbestände an Nitraten und Phosphaten, die ursprünglich für Sprengstoffe verwendet wurden, als Düngemittel in der Landwirtschaft einzusetzen. Dies führte zu der Züchtung von neuen, zwergwüchsigen Weizensorten, die widerstandsfähiger gegenüber Chemikalien und Schädlingen waren. Doch diese Sorten wiesen eine veränderte Glutenstruktur auf, die den modernen Weizen weniger verträglich macht.

Der Glutengehalt des modernen Weizens

Im Vergleich zu alten Weizensorten enthält der heutige Weizen weniger, aber stärker verändertes Gluten. Der Glutengehalt alter Sorten lag bei etwa 30 Prozent, während moderne Sorten oft nur 15 bis 25 Prozent enthalten, jedoch eine andere Glutenstruktur aufweisen. Diese Veränderungen machen den modernen Weizen für viele Menschen schwerer verdaulich.

Verstecktes Gluten und Weizen in Lebensmitteln

Ein weiterer Faktor ist, dass wir heute mehr Gluten und Weizen konsumieren, als viele denken. Weizen steckt nicht nur in Brot sondern auch in Soßen, Chips, Fleischersatz oder Desserts. Auch in Fertigprodukten wie Tiefkühlpizzen, Aufläufen oder verarbeiteten Fleischprodukten ist oft verstecktes Gluten enthalten. Wer unter Glutenintoleranz leidet, sollte daher besonders auf Zutatenlisten achten und sich der Vielzahl an Lebensmitteln bewusst sein, in denen Weizenprodukte versteckt sein können.

Empfehlung

Die Veränderung im Weizenanbau und der zunehmende Einsatz von Chemikalien haben den Weizen von früher stark verändert. Die heutige Glutenstruktur ist für viele Menschen schwerer verträglich. Wer also mit Glutenproblemen zu kämpfen hat, sollte genau hinschauen und lieber zu Produkten aus traditionellem Anbau oder lang fermentierten Varianten wie Sauerteig greifen – das kann oft einen großen Unterschied machen.