Von: luk
Rodeneck – Gestern fand in Rodeneck der Internationale Grünland- und Viehwirtschaftstag 2017 statt. Rund 6.000 Besucher aus dem gesamten Alpenraum trafen sich im Südtiroler Eisacktal, um sich über den neuesten Stand der Grünlandtechnik zu informieren und auszutauschen.
Bergtechnik im Fokus
Ganz nach den gegebenen topografischen Bedingungen in Südtirol stand die Erntetechnik für die Berglandwirtschaft im Fokus der Veranstaltung. In Summe wurden über 100 Maschinen und Geräte von 20 Firmen für die professionelle Heu- und Grünfuttergewinnung sowie zur Nach- und Übersaat von Grünlandbeständen in steilen Lagen vorgeführt. Die anwesenden Besucher konnten sich somit einen umfassenden Überblick über den neuesten Stand der Technik verschaffen und die Funktions- und Arbeitsweise der verschiedensten Maschinen und Geräte, unter den jeweiligen Bedingungen, im Einsatz sehen und vergleichen. Fachkundig moderiert wurden die Maschinenvorführungen von dem Experten Alfred Pöllinger von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt (HBLFA) Raumberg-Gumpenstein.
Hochkarätige Vorträge zu einzelnen Fachthemen
Dass die Veranstaltung nicht rein zu einer Maschinenschau wurde, dafür sorgten die Fachexperten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein mit praxisnahen Referaten. Am Vormittag wurden die Themen „Schnitthöhe, Futterverschmutzung und Futterkonservierung“ von Reinhard Resch sowie „Futterertrag und Futterqualität im Grünland“ von Karl Buchgraber behandelt. Einen passenden Beitrag zum Thema „Nachsaat, Übersaat und Saatgut“ lieferte Bernhard Krautzer.
Grünland- und Viehwirtschaft von zentraler Bedeutung in Südtirol
Südtirols Berglandwirtschaft liefert nicht nur qualitativ hochwertige Lebensmittel, sie ist auch wesentlich für die Erhaltung der Kulturlandschaft. Die von Landwirten gepflegte Kulturlandschaft stellt die Grundlage für die sehr gut funktionierende Tourismuswirtschaft in Südtirol dar. Die Unterstützung und Stärkung der Berglandwirtschaft hat daher oberste Priorität. Auch Schuler betonte in seinen Grußworten die Wichtigkeit des Berggebietes und die Pflege dieser Flächen.
Vielfältiges Rahmenprogramm bot Fest für die gesamte Familie
Das umfassende Rahmenprogramm trug wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei. Die Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft von Salern und Dietenheim haben gemäß dem Motto „vom Gras zum Kas – die Kuh als Produktverwerter“ der nichtbäuerlichen Bevölkerung, welche ebenfalls zahlreich am Grünlandtag teilnahm, die Kreisläufe in der Berglandwirtschaft erklärt. Die Verarbeitung der Milch zu hochwertigen Milchprodukten präsentierte eindrucksvoll der Milchhof Brixen anhand der Herstellung und der Möglichkeit zur Verkostung von frischem Mozzarella. Nicht nur die kleinen Besucher waren von den Attraktionen des Vereins „Spielideen für jung und alt“ aus Schlanders begeistert.
„Es war auch ein erklärtes Ziel der Veranstaltung, der nichtbäuerlichen Bevölkerung die Leistungen und die Arbeit der Landwirtschaft näher zu bringen“, betonte BRING-Obmann Daniel Gasser, der sich über den Erfolg der Veranstaltung ebenso freute wie der Landesobmann des Maschinenrings Südtirol Anton Mairhofer. Beide sind sich auch einig darüber, dass die im Rahmen der Fachveranstaltung vorgestellten Maschinen und Geräte für die Berglandwirtschaft notwendig sind, jedoch in Form von Kooperationen und der Zusammenarbeit über die Maschinenringe die aktuell hohen Kosten für die Technisierung im Berggebiet für die einzelnen Betriebe reduziert werden können.
Gelebte Dorfgemeinschaft als Erfolgsfaktor
Besonders erfreut zeigten sich die Veranstalter von der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern, der Gemeinde Rodeneck und den örtlichen Vereinen der Gemeinde. Sie alle tragen wesentlichen Anteil daran, dass diese Veranstaltung so erfolgreich abgewickelt werden konnte und ihnen gebührt ein besonderer Dank.
Internationaler Grünland- und Viehwirtschaftstag
Der Internationale Grünland- und Viehwirtschaftstag ist eine Veranstaltung der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Grünland und Futterbau. Im Jahr 2011 wurde der Internationale Grünlandtag das erste Mal in Südtirol, im Sarntal, ausgetragen. Heuer haben der Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) sowie der Maschinenring Südtirol entschieden, diese jährlich rotierende, international vielbeachtete Veranstaltung, erneut in Südtirol auszutragen.