Von: luk
Bozen – Bozen bekommt in den nächsten Monaten 56 neue Ladesäulen für Elektroautos. Doch es gibt eine Kehrseite: Rund 100 Parkplätze – sowohl gebührenfreie als auch kostenpflichtige – werden wegfallen. Ein Problem für eine Stadt, in der Parkraum ohnehin knapp ist, berichtet die Zeitung Alto Adige.
Die Ausschreibung für die neuen Ladesäulen wurde bereits 2023 angekündigt und steht nun kurz vor dem Abschluss. „Die technische Kommission sollte ihre Bewertung bis Mitte April abschließen“, so Mobilitätsstadtrat Stefano Fattor. Zehn Unternehmen aus dem In- und Ausland haben sich beworben. Die Ladesäulen, an denen jeweils zwei Fahrzeuge gleichzeitig laden können, werden über die gesamte Stadt verteilt. Die Konzession läuft über 20 Jahre, die Installation soll noch dieses Jahr erfolgen.
Im Gegensatz zur bisherigen Praxis wird die Konzession an vier verschiedene Betreiber vergeben. Dabei spielen Kriterien wie Ladegeschwindigkeit und möglichst geringer Verlust von Parkplätzen eine Rolle. Doch ganz vermeiden ließ sich die Reduzierung der Stellflächen nicht: „Das Gesetz schreibt eine Ladesäule pro 1.000 Einwohner vor“, erklärt Fattor.
Trotz des Ausbaus bleibt der Markt für Elektroautos in Europa angespannt. Hohe Anschaffungskosten, begrenzte Reichweiten und ein noch lückenhaftes Ladenetz bremsen das Wachstum. In Italien stagnieren die Verkäufe seit dem Auslaufen der Kaufprämien. Dennoch treiben Autohersteller die Entwicklung weiter voran – nicht zuletzt, weil die EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zulässt.
Während die Strompreise an den Ladesäulen in Europa zwischen 0,60 und 0,90 Euro pro kWh schwanken, hat Alperia kürzlich eine Sonderaktion gestartet: Bis Februar 2026 zahlen Kunden der Neogy-Ladenetzwerke nur 0,35 Euro pro kWh. Für alle anderen kostet die Schnellladung nun 0,55 Euro, die Standardladung 0,45 Euro – an freien Marktstationen bleibt der Preis bei 0,79 Euro.
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