Von: mk
Bozen – Am 27. März wird der Europäische Verbrauchertag gefeiert. Diesen nimmt das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Italien in Bozen zum Anlass, um auf das Arbeitsjahr 2018 zurückzublicken.
Ein Auto im Ausland mieten, um nach der Rückgabe festzustellen, dass ein exorbitanter Betrag von der eigenen Kreditkarte abgezogen wurde; oder ein Paar Schuhe online kaufen und diese zwei Nummern zu klein zu erhalten: In solchen Fällen wenden sich viele Verbraucher, die durch die Schwierigkeiten im Umgang mit einer unbekannten Sprache und Gesetzgebung entmutigt sind, täglich an das Europäische Verbraucherzentrum Italien, um ihre Rechte geltend zu machen oder Informationen zu erhalten.
Das EVZ ist die nationale Kontaktstelle des Netzwerks der Europäischen Verbraucherzentren (ECC-Net), eines von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten mitfinanzierten europaweiten Netzwerks, welches den europäischen Verbrauchern Information und Beratung bezüglich ihrer Rechte bietet und sie bei grenzüberschreitenden Beschwerden unterstützt. In jedem EU-Mitgliedsstaat sowie in Island und Norwegen gibt es ein Europäisches Verbraucherzentrum, welches den Verbrauchern bei grenzüberschreitenden Verbraucherproblemen kostenlos dabei hilft, diese in Zusammenarbeit mit den anderen Zentren des Netzwerks zu lösen. Seit 2005 stehen dem Verbraucher in Italien zwei Anlaufstellen zur Verfügung: Ein Büro in Bozen, organisiert durch die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) sowie ein Büro in Rom, organisiert durch Adiconsum.
Im Jahr 2018 haben sich mehr als 7.000 Verbraucher für Informationen und Beratungen an das EVZ Italien gewandt. Somit wurde ein beträchtlicher Anstieg im Vergleich zu 2017 verzeichnet, als die Gesamtzahl der Anfragen 6.132 betrug. Dies zeugt vom Erfolg der Tätigkeit, die das EVZ täglich ausübt, welches auf nationaler Ebene die einzige Stelle ist, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die eine Beschwerde gegenüber einem Unternehmer mit Sitz in einem anderen EU-Mitgliedstaat haben, kostenlos unterstützt. Im Jahr 2018 versuchte das EVZ Italien, 820 Beschwerden gegen italienische Unternehmen gütlich zu regeln (44 mehr als 2017). Insgesamt wurden dabei mehr als 201.858 Euro für die Verbraucher zurückgeholt. Die Sektoren, in denen die meisten Anfragen und Beschwerden verzeichnet wurden, sind wie in den Vorjahren die Bereiche Reisen und E-Commerce.
Das EVZ unterstützt zudem den Zugang der Verbraucherinnen und Verbraucher zur außergerichtlichen Lösung von Streitigkeiten durch Streitbeilegungsstellen (sogenannte ADR und ODR), indem Verbraucher und Unternehmern, welche die europäische Online-Plattform zur Lösung von Streitigkeiten (ODR-Plattform) nutzen, technische Unterstützung zur Verfügung gestellt wird. In diesem Zusammenhang wurden 2018 1.687 Informations- und Unterstützungsanfragen verzeichnet.
Beratung und Unterstützung in Bezug auf grenzüberschreitende Beschwerden sind aber nicht die einzigen Tätigkeiten des EVZ, welches auch 2018 viel Zeit in die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit investiert hat: 39 Pressemitteilungen wurden veröffentlicht, 168 Interviews an lokale und nationale Journalisten gegeben sowie Expertisen zur Erstellung von zahlreichen journalistischen Artikeln zur Verfügung gestellt. Die Beraterinnen haben durch ihre Kompetenz und Erfahrung auch zahlreiche „junge Verbraucher“ im Rahmen von Vorträgen zum Verbraucherrecht an Oberschulen, an verschiedenen Universitäten sowie öffentlichen und privaten Einrichtungen erreicht. Erwähnenswert sind die vom EVZ organisierten Veranstaltungen: 13 Workshops und Konferenzen, besonders hervorzuheben sind dabei die Tagung in Zusammenarbeit mit der Universität Trient, jene in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Bozen und dem Amt für Film und Medien der Autonomen Provinz Bozen sowie die Tagung in Zusammenarbeit mit dem Verband italienischer Reiseveranstalter FIAVET.
Eine weitere Bestätigung der Kompetenz und Professionalität der Beraterinnen des EVZ Italien ist die ständige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Unternehmen und anderen Interessengruppen, wie den Reisebüros im hds und der Postpolizei.
Wie in den vergangenen Jahren ist auch im Jahr 2018 die Zahl der Besucher der Internetseiten des EVZ Italien, www.euroconsumatori.org und www.ecc-netitalia.it, ständig gestiegen: 475.715 Personen haben insgesamt 664.578 Seiten aufgerufen und 330.510 Dateien wie kostenlose Musterbriefe und Broschüren heruntergeladen. 3.299 Abonnenten haben die Newsletters des EVZ Italien erhalten, welche in deutscher, italienischer, englischer und ladinischer Sprache veröffentlicht werden; der Newsletter vom Büro Bozen ist zusätzlich in den 154.000 Papierausgaben des Verbrauchertelegramms der Verbraucherzentrale Südtirol beinhaltet.
“Wir sind mit den erzielten Resultaten und den Tätigkeiten des Jahres 2018 sehr zufrieden“, erklärt Monika Nardo, Leiterin des EVZ in Bozen, “Heute, am Europäischen Verbrauchertag, möchten wir uns bei allen bedanken, mit denen wir zusammenarbeiten, und das sind viele: Bürgerinnen und Bürger, Verbraucherinnen und Verbraucher, Firmen, Institutionen und Behörden.“
Weitere Informationen findet ihr unter www.euroconsumatori.org und www.ecc-netitalia.it.