Von: Ivd
Brenner – Der Sommer bedeutet für ein stark touristisch geprägtes Land wie Italien eine deutliche Zunahme des Verkehrsaufkommens auf den Straßen und Autobahnen. Aber obwohl sich die Kapazität der Verkehrsader im Laufe der Zeit nicht erhöht hat, kann die A22 heute mehr als viermal so viele Fahrzeuge aufnehmen, als bei ihrer Eröffnung täglich unterwegs waren. Dies ist mehreren Faktoren geschuldet: den kontinuierlichen Wartungsarbeiten, dem effizienten Umgang mit kritischen Situationen und vor allem der technischen Entwicklung der Infrastruktur, die von Kameras über kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten an jeder Mautstelle bis zu ausgeklügelten Systemen zur Simulation dynamischer Verkehrsströme reicht. Letzteres ist mit einem riesigen Gehirn vergleichbar, das ununterbrochen die aktuelle Verkehrssituation und ihre Entwicklung entlang der gesamten 314 Autobahnkilometer analysiert. „Unsere Aufgabe ist es, den Anrainern, den Touristen und dem Land die bestmögliche Dienstleistung zu bieten“, erklärt Geschäftsführer Diego Cattoni. „Wir arbeiten entschlossen an diesem Ziel, indem wir für jedes Problem eine Lösung suchen. Der ständige Anstieg des Verkehrsaufkommens – in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 verzeichneten wir ein Plus von 1,74 Prozent gegenüber dem Rekordwert von 2023 – ist zwar sehr positiv für die Wirtschaft, erfordert jedoch dringende Investitionen in eine Entlastung der Verkehrsader.“
Die Verwendung von Prognosemodellen ist insbesondere in den Sommermonaten entscheidend, wenn Spitzen von mehr als 3.000 Fahrzeugen pro Stunde verzeichnet werden, und ergänzen das Maßnahmenpaket der Brennerautobahngesellschaft zur bestmöglichen Bewältigung des Reiseverkehrs. Es handelt sich dabei um ein Bündel von Initiativen, die eine Personalaufstockung, die Verlegung von unaufschiebbaren Baustellen in die Nachtstunden und immer präzisere und genauere Verkehrsprognosen umfassen. Letztere können auf der Webseite der Brennerautobahn, die im Jahr 2023 monatlich 200.000 Zugriffe verzeichnet hat, oder den Telegram-Kanal, der bereits 15.295 Abonnenten verzeichnet, konsultiert werden – eine gute Möglichkeit, um Staus und Verzögerungen zu vermeiden. „Die Bewältigung des Sommerreiseverkehrs fordert ein großes Engagement vonseiten der Gesellschaft und eine enge Zusammenarbeit mit vielen Beteiligten, wie die Feuerwehren, das Weiße und das Rote Kreuz, denen ich im Voraus für ihre Arbeit danken möchte‘“, schickt Präsident Hartmann Reichhalter voraus. „Der Tourismus ist ein außerordentlicher Motor für die Wirtschaft in unseren Gebieten, die Auswirkungen der großen Verkehrsströme auf die Verkehrsader sind aber unvermeidlich spürbar. Wir arbeiten bereits seit geraumer Zeit daran, die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten und vertrauen darauf, in Zukunft ein neues Mobilitätsmodell anbieten zu können.“
Eine intelligente Reiseplanung bleibt dabei eine gute Praxis: Selbst an den verkehrsintensivsten Wochenenden, die mit einem schwarzen oder roten Punkt gekennzeichnet sind, ist in den Abend- und Nachstunden mit einer freien Fahrt zu rechnen (grüner Punkt). „Es sind viele verschiedene Maßnahmen, die wir ergreifen, um auch bei außergewöhnlichen Verkehrsspitzen im Sommer einen bestmöglichen Dienst zu bieten“, bemerkt der Technische Generaldirektor Carlo Costa, „und dies ermöglicht es uns, selbst mit nur zwei Fahrspuren pro Richtung ein außerordentliches Verkehrsaufkommen zu bewältigen: Seit den 1990er Jahren ist der Verkehr um 103 Prozent gestiegen, das ist viereinhalb mal so viel wie noch 1974. Bei alldem ist es aber eine Grundvoraussetzung, dass wir den Reisenden eine perfekt gewartete und technisch moderne Verkehrsader anbieten können – und das ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit und angemessener Investitionen in die Infrastruktur. Nicht zuletzt müssen wir all jenen danken, die uns unterstützen, allen voran der Verkehrspolizei.“
Die Verkehrspolizei bereitet sich ebenfalls auf die großen Herausforderungen des Sommers vor, indem sie die Straßenüberwachung auf den Hauptverkehrsstraßen, die von erhöhten Verkehrsströmen der Urlauber betroffen sind, intensiviert und die Kontrollen verstärkt. Damit kann gewährleistet werden, dass der Verkehr stets unter Berücksichtigung der größtmöglichen Sicherheitsbedingungen abgewickelt wird. Zu diesem Zweck werden die Überwachungsdienste auf der A22 durch den Einsatz zusätzlicher Streifendienste verstärkt, insbesondere an Tagen und/oder zu Tageszeiten, an denen mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, und es werden gezielte Dienste zur Unfallverhütung und -verringerung eingerichtet – diese zählen seit jeher zu den Hauptzielen der Verkehrspolizei.
Auf der Internetseite der Staatspolizei ist auch der von Viabilità Italia erstellte Plan für den Sommerreiseverkehr zu finden, der nützliche Informationen bietet, um eine bewusste Reiseplanung zu fördern und die Sicherheit zu erhöhen. Die Verkehrspolizei empfiehlt außerdem, sich vor der Abreise über die zu erwartenden und aktuellen Verkehrsbedingungen zu informieren.
Wer auf der Brennerautobahn unterwegs ist, kann dabei darauf verzichten die Baustellensituation zu prüfen: Die Brennerautobahngesellschaft plant notwendige Instandhaltungsarbeiten schon seit langem in den Wochen und Monaten mit geringem Verkehrsaufkommen ein: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 wurden 1.245 Baustellen abgewickelt, 897 (72,02 Prozent) davon ohne Auswirkungen auf den Verkehr (weil die beiden Fahrspuren beibehalten oder weil die Nachtstunden genutzt wurden); im Sommer werden die Baustellen, gerade um den Verkehrsfluss zu erleichtern, entweder ganz eingestellt oder, wenn die Arbeiten unvermeidlich sind, auf die Nachtstunden verschoben.
Während ihrer Fahrt können die Reisenden auf die verschiedenen Informationskanäle und Unterstützungsdienste der Brennerautobahngesellschaft zählen: 255 Kameras entlang der Strecke, 403 Notrufsäulen, 80 Verkehrshilfskräfte mit Bereitschaftsfahrzeugen unterwegs entlang der Strecke, 25 Wetterstationen, aufgestockte Mitarbeiter an den Mautstellen, verstärktes Instandhaltungspersonal für dringende Reparaturarbeiten, der Einsatz von Mitarbeitern konventionierter Dienste wie Weißes Kreuz, Rotes Kreuz und Feuerwehren, 223 Wechselverkehrszeichen an der 314 Kilometer langen Strecke – innerhalb und außerhalb der Autobahn, um den Nutzern Echtzeitinformationen zu übermitteln und dynamische Geschwindigkeitsregelungen zu kommunizieren, mithilfe der ein Stop-and-Go-Verkehr vermieden werden kann. Hinzu kommt die händische Verteilung der Tickets an der Autobahneinfahrt, um bei starkem Verkehrsaufkommen die Auffahrt auf die A22 zu erleichtern. Diese Methode wird auch an der Mautstelle Brenner angewandt, die wegen ihrer strategischen Lage eine besondere Aufmerksamkeit erfordert: Bei hohem Verkehrsaufkommen können 18 Ausfahrten in Betrieb genommen werden.
Ein besonders wichtiges Instrument an Sommerreisetagen ist die Möglichkeit, die Mautgebühr über kontaktlose Zahlungssysteme zu entrichten, wofür man lediglich die Karte oder das Telefon an die automatische Kasse halten muss. Im Laufe des Jahres 2023 ist diese Funktion auf alle Mautspuren ausgeweitet worden und wird seither von zehntausenden Reisenden genutzt. Gleichermaßen effizient für einen flüssigeren Verkehr ist das immer weiter verbreitete europäische Mautsystem, das es den Autobahnnutzern ermöglicht, mit nur einem einzigen Vertrag und unabhängig vom Herkunftsland oder den zurückgelegten Autobahnstrecken die Maut für alle europäischen Autobahnen zu entrichten. Anfang 2021 ist diese Möglichkeit nur für wenige tausend Durchfahrten genutzt worden, im März 2023 hingegen wurden bereits mehr als 200.000 verzeichnet.