Von: mk
Bozen – Ein Fünftel der Kleinunternehmen investiert in technologische Innovationen. Die Wettbewerbsfähigkeit bleibt Hauptaugenmerk der Wirtschaftsförderung in Südtirol.
Die Landesabteilung Wirtschaft hat die von Südtirols Kleinst- und Kleinunternehmen eingereichten Ansuchen für Zuschüsse für Investitionen analysiert. Die Einreichfrist war am 30. Juni 2018 abgelaufen; die Rangliste wird in der zweiten Septemberhälfte veröffentlicht. Die Analyse ergibt, dass 321 kleine und Kleinstunternehmen aus den Bereichen Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistungen Ansuchen für Investitionen im Wert von insgesamt 54,5 Millionen Euro eingereicht haben. Ein Unternehmen von fünf investiert dabei in Innovation und Digitalisierung. “Für den Wirtschaftsstandort und den Arbeitsmarkt Südtirol ist es äußerst wichtig, dass die vielen kleinstrukturierten Unternehmen investieren, allem voran in die Digitalisierung und die Innovation”, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. Nur so könne Südtirols Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben und für neue und attraktive Arbeitsplätze sorgen, sagt der Landeshauptmann.
Zu den Kriterien, die für höhere Punktezahl bei der Bewertung des Ansuchens sorgen, zählen Investitionen in die sogenannte digitale Transformation, Forschungs- und Entwicklungsprojekte, Wachstumsprojekte und Qualifizierung. Zusatzpunkte gibt es außerdem etwa im Falle von Beschäftigung von Lehrlingen, Strukturschwäche, Frauenunternehmen oder Einzelhandelstätigkeit in Stadtvierteln abseits der Stadtzentren.
Eine der vier Säulen der Wirtschaftsförderung
Diese Fördermaßnahme bildet eine der vier Säulen der Wirtschaftsförderung des Landes Südtirol. Letztere wurde nämlich in dieser Legislaturperiode in enger Absprache mit den Vertretern der Wirtschaft neu ausgerichtet. Die vier Säulen zielen alle drauf ab, die Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. Die wichtigste Säule stellen die Steuerentlastungen von rund 400 Millionen Euro, die den Unternehmen zur Verfügung geblieben sind, um Investitionen zu tätigen. Diese Unterstützung ist schließlich die unbürokratischste von allen, wie der Landeshauptmann stets betont. Der Rotationsfond hingegen stellt zinsvergünstigte Kredite für Investitionen zur Verfügung und genießt nach wie vor einen hohen Zuspruch bei den zumeist etwas größeren Unternehmen. Als vierte Säule ist die Förderung für Weiterbildung, Beratung und Wissenstransfer zu nennen.
Die Ansuchen des Wettbewerbs im Detail
Zurück zur Analyse der Investitionen zugunsten von kleinen und Kleinstbetrieben: Zwei Drittel der Ansuchen stammen von Handwerksbetrieben: Diese 193 Unternehmen sind dabei, insgesamt 33 Millionen Euro in ihre Tätigkeit zu investieren. 49 Industriebetriebe planen im laufenden Jahr Investitionen für insgesamt 12 Millionen Euro. 59 Unternehmen aus dem Bereich Handel investieren 7,6 Millionen Euro, während es bei den Dienstleistern lediglich 20 Ansuchen für 1,7 Millionen Euro an Investitionen sind.
68 von den 321 Betrieben planen eine Investition in Technologie und Innovation. Genauer gesagt: 47 investieren in Innovation, während die übrigen 21 die eigenen Produktionsprozesse im Sinne des sogenannten Unternehmens 4.0 verbessern möchten. Darunter versteht man die Automatisierung von Herstellungsabläufen und die verstärkte Mensch-Maschine-Interaktion.
Für den Wettbewerb stehen sechs Millionen Euro bereit, die die Landesregierung im April dieses Jahres genehmigt hatte. Die Mittel sind folgendermaßen unterteilt: je 2,5 Millionen für Handwerks- und Industriebetriebe bis neun Mitarbeiter und solche mit neun bis 49 Mitarbeitern; eine Million Euro steht hingegen allein für Handels- und Dienstleistungsunternehmen zur Verfügung, die in diesem Jahr eine eigene Rangliste erhalten.