Von: mk
Bozen – Mit den Oberschulabgängern und der Arbeitsplatzsuche befasst sich das jüngste Informationsblatt der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt-News.
Rund 60 von 100 Oberschulabgängern schreiben sich an einer Universität ein und verschieben damit ihren Arbeitseinstieg. Unmittelbar nach der Matura arbeitet rund ein Viertel der frischgebackenen Absolventen in einem abhängigen Arbeitsverhältnis, nach viereinhalb Jahren etwa 40 Prozent. Achteinhalb Jahre danach pendelt sich der Anteil bei 55 Prozent ein.
Diejenigen, die auch zehn bis elf Jahre nach der Reifeprüfung noch keiner abhängigen Beschäftigung nachgehen, sind zum Teil als Unternehmer bzw. Freiberufler (ca. 20 Prozent) selbständig oder an einem Arbeitsplatz im Ausland tätig, wohin häufig auch der Wohnsitz verlegt (13 Prozent) wird. Einige wenige sind arbeitslos (zwei Prozent) oder nur vorübergehend nicht beschäftigt. Der Anteil der Mütter ohne Arbeit mit einem Kleinkind liegt bei vier bis fünf Prozent.
Sechs Monate nach Abschluss der Reifeprüfung haben vier von zehn Maturanten, die arbeiten, bereits einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Zweieinhalb Jahre später sind es sechs und zehn bis elf Jahre danach fast acht.
Die Berufswahl wird von Schultyp, Unterrichtssprache und Geschlecht beeinflusst. Maturanten der allgemeinbildenden Oberschulen – also der Gymnasien – schreiben sich vermehrt an einer Universität ein. Dies erklärt, dass sechs Monate nach der Reifeprüfung nur rund zehn Prozent von ihnen ein Beschäftigungsverhältnis eingegangen sind. Bei den Absolventen einer Oberschule mit wirtschaftlicher und technischer Ausrichtung stehen im Winter nach der Matura bereits 40 Prozent in einem Arbeitsverhältnis.
“Besonders hervorzuheben ist, dass Maturanten, die vor dem Oberschlussabschluss zumindest einmal eine Arbeitserfahrung (meist durch ein Sommerpraktikum) gemacht haben, deutlich schneller in den Arbeitsmarkt einsteigen als jene ohne Arbeitserfahrung”, sagt der Direktor der Abteilung Arbeit, Stefan Luther. Dies zeige, wie wichtig es sei, Jugendlichen schon früh Möglichkeiten zu bieten, um in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern, ist Arbeitslandesrätin Martha Stocker überzeugt.