Arbeiten über Nacht

450 Tonnen schwere Brücke über A22 eingehoben

Freitag, 17. Januar 2025 | 16:26 Uhr

Von: mk

Brixen – Funktional, aus technologischer Sicht hochmodern und darüber hinaus ästhetisch ansprechend – seit diesem Donnerstagmorgen führt in der Nähe der Mautstelle Brixen eine neue Brücke über die A22. Dabei handelt es sich um ein 450 Tonnen schweres Bauwerk, das sich durch eine 60 Meter lange Bogenstruktur auszeichnet, die in den vergangenen Wochen auf der Baustelle neben der Fahrbahn zusammengesetzt wurde.

Die neue Überführung ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag unweit der alten Brücke über die A22 eingehoben worden, letztere wird in den kommenden Monaten abgerissen. „Die Ansprüche des Verkehrs mit den Anforderungen an die Sicherheit zu verknüpfen, ist für einen Autobahnbetreiber eine grundlegende und komplexe Aufgabe“, erklärt A22-Geschäftsführer Diego Cattoni.

„Es ist uns aber auch dieses Mal gelungen, die Arbeiten für den Einhub der Unterführung nahezu ausschließlich in den Nachtstunden durchzuführen – ein Ergebnis, das uns sehr zufrieden stimmt“, betont Cattoni. „Sicherheit und Qualität der Bauwerke stehen bei der Brennerautobahngesellschaft an erster Stelle“, betont Präsident Hartmann Reichhalter. „Damit übergeben wir allen, die unterwegs sind, eine neue Überführung“, fährt Reichhalter fort, „die nach den modernsten bau- und materialtechnischen Kriterien geplant und errichtet werden konnte.“

Der Einhub der Überführung gestaltete sich als sehr komplex. Grund dafür ist die Beschaffenheit des Bauwerkes, das aus zwei unterschiedlichen Teilen besteht, die miteinander zu einer einzigen Konstruktion verschmelzen sollten: die Brücke an und für sich, die vom östlichen Widerlager aus eingehoben worden ist, und einem Gabelträger, der auf einem vertikalen Element (Podium) neben dem westlichen Widerlager montiert ist.

„Es liegt auf der Hand, dass es sich um eine Arbeit auf höchstem Niveau handelt, eine 400 Tonnen schwere Brücke entlang einer Autobahntrasse so zu verschieben, dass sie millimetergenau mit dem Bauteil auf der westlichen Seite verbunden werden kann“, bemerkt der Technische Generaldirektor der Brennerautobahngesellschaft Carlo Costa, der für das Projekt verantwortlich zeichnet. „Dabei war es eine zusätzliche Herausforderung, kontinuierlich das Gefälle der Autobahn auszugleichen und die Zeitspanne für die Ausführung so kurz wie möglich zu halten, um den Verkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Die neue Überführung orientiert sich in ihrer Gestaltung an jener, die vor einigen Jahren in Neumarkt errichtet worden ist, und folgt damit einem mittlerweile bewährtem Ansatz der Brennerautobahngesellschaft: Bauwerke zu konzipieren und zu realisieren, die nicht nur funktional, sondern auch optisch ansprechend sind, sodass sie den Orten an der Autobahn Identität verleihen und sich harmonisch in die Landschaft einfügen.“

Die Vorbereitungen für den Einhub hatten bereits am Mittwoch mit der Sperre der Nordspur und Umleitung des Verkehrs auf die Südspur sowie einem ersten Verschieben der Brücke begonnen. Der entscheidende Teil der Arbeiten jedoch konzentrierte sich auf die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, wobei auch die Südspur gesperrt war. Dabei ist quer zur Autobahntrasse eine Art Schiene verlegt worden, auf der das massive Bauwerke mithilfe von Teleskopwagen und Self-Propelled Modular Transporter (SPTM) bewegt und unter einer ständigen Höhenanpassung zur gegenüberliegenden Seite geführt werden konnte, wo der Bogen des Fahrbahnträgers perfekt in den Gabelträger eingepasst wurde.

Bis Juni sollen die Arbeiten in Brixen mit der Fertigstellung der Auffahrtsrampen, der Verlegung des Verkehrs auf die neue Brücke und den Abriss der bestehenden Überführung abgeschlossen werden.

Bezirk: Eisacktal

Kommentare

Aktuell sind 3 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen