Von: Ivd
Trient – Für die meisten Menschen sind 6.350 Euro das Jahresbudget für mehrere Urlaube. Für andere ist es der Preis für nur eine Attraktion auf ihrer Reise. Der exklusive Tourenanbieter Helijoy bietet seinen Kunden an, mit einem Helikopter von Skigebiet zu Skigebiet zu fliegen. Allerdings war es ein anderes Angebot, dass kürzlich den Missmut der Öffentlichkeit auf sich lenkte: Ein Dolomitenüberflug in einem Militärjet für 6.350 Euro.
Startpreis der Attraktion lag bei 3.500 Euro für 20 Minuten und kletterte auf den Spitzenpreis von 6.350 Euro für 45 Minuten. Während des Flugs erlebten die Passiere verschiedene Manöver wie Loopings und Senkrechtflüge und konnten den Jet vom Typ „L-39 Albatros“ sogar selbst steuern. Während des gesamten Flugs versprach der Anbieter atemberaubende Ausblicke und ein Erlebnis, das die Fluggäste niemals vergessen würden.
Aktuell wird das Angebot jedoch nicht mehr auf der Website von Helijoy angeboten. Auch sei der Jet während des einjährigen Bestehens des Angebots nie abgehoben, so Mitgründer Salomon Berhane.
Kritik an dem Angebot
Bei Umweltschützern und Bergfreunden traf das Angebot auf Unverständnis und starken Gegenwind. Carlo Alberto Zanella, Präsident der Südtiroler Sektion des Club Alpino Italiano (CAI), kritisiert die Entwicklung scharf: „Bestimmte Initiativen haben nichts mit Liebe zu den Bergen zu tun.“ Er fordert, dass Helikopter zur Rettung von Menschen eingesetzt werden sollten und nicht zum Vergnügen von Reichen.
Umweltschützer argumentieren, dass die Überflüge eine weitere unnötige und einfach zu vermeidende CO2-Quelle darstellen. Zur Verteidigung sagt der Anbieter, dass sie sich immer an geltenden Richtlinien gehalten habe und auf modernste Technik setze, die weniger Emissionen in die Atmosphäre abgibt.
Luxus, der polarisiert
Die Diskussion über das Tourenangebot ist ein weiteres Beispiel dafür, welches Ausmaß der Tourismus in beliebten Urlaubsregionen wie Südtirol und dem Trentino annimmt. Während einige in den Flügen eine Chance für wirtschaftliches Wachstum sehen, fordern andere einen sorgsameren Umgang mit der empfindlichen Bergwelt der Dolomiten. Ob Helijoy den Flug nach dem Abklingen des kürzlich erfolgten Shitstorms wieder anbietet, bleibt abzuwarten.
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