Von: luk
Bozen – Das Land Tirol hat heute am 4. Oktober 2017 nur maximal 300 Lkw pro Stunde von Deutschland auf die Inntalautobahn A12 durchgelassen, um den Verkehr einzudämmen. Gleichzeitig wurde eine Lkw-Blockabfertigung am Brenner angedacht. „Allein diese Ankündigung hat dazu geführt, dass sich ein Stau von Neumarkt bis nach Sterzing gebildet hat, ebenso in der Folge auch in der Stadt Bozen“, ist Handelskammerpräsident Michl Ebner überzeugt.
Bereits Mitte August haben die Landeshauptleute der Euregio beim Europäischen Forum Alpbach erstmals laut über eine Lkw-Obergrenze nachgedacht.
Heute, am 4. Oktober, nach dem „Tag der deutschen Einheit“ hat das Land Tirol diese umgesetzt und den Lkw-Verkehr von Deutschland kommend auf der Inntalautobahn zwischen 250 und maximal 300 Lastkraftwagen pro Stunde beschränkt. Im Bereich Kufstein-Nord auf der A12 in Fahrtrichtung Süden wurde eine Kontrollstelle eingerichtet, an welcher der Lkw-Verkehr ab 5.00 Uhr früh verlangsamt bzw. zum Stillstand gebracht wurde. Der nächste Termin dafür ist der 27. Oktober, nach dem österreichischen Nationalfeiertag.
Deutschland hat sich in dieser Angelegenheit bereits an die Europäische Kommission gewandt, da das Land Tirol durch diese Beschränkungen des Güterverkehrs gegen die Grundsätze des europäischen Binnenmarktes verstößt. Dennoch hat das Land Tirol auch auf der Brennerautobahn A13 diese Form von Lkw-Blockabfertigung in Betracht gezogen, was zum heutigen Verkehrskollaps in Südtirol geführt hat, so die Handelskammer.
Es sei nicht zielführend, auf die Verkehrsüberlastung allein mit Verboten zu reagieren, darunter fällt das Wochenend-, Sonn- und Feiertagsverbot, das Nachtfahrverbot, die Verteuerung der Fahrten in den Nachtstunden, das sektorale Fahrverbot und jetzt noch die Lkw-Blockabfertigung. “Dadurch wird der Verkehr nicht weniger. Auch kann man sich als Transitland nicht einfach vom Umfeld abschotten”, heißt es in einer Aussendung.
Die bestehenden Verkehrswege müssten bestmöglich ausgelastet werden, indem der Verkehr verteilt und Stoßzeiten verhindert werden. „Es braucht bessere Alternativen zum Verbot. Eine kurzfristige Erleichterung an solchen Spitzentagen wäre eine Aufteilung des Verkehrs innerhalb von 24 Stunden“, so Handelskammerpräsident Ebner.