Von: mk
Pfatten – Das Südtiroler EFRE-Programm „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ der Periode 2007-2013 ist nun formell abgeschlossen: Bei einem heutigen Treffen in der Laimburg hat der Begleitausschuss nach einem Rückblick den abschließenden Durchführungsbericht genehmigt. Dies war eine Gelegenheit, um den Funktionären des Staates und der EU-Kommission auch ein paar für Südtirol wichtige Projekte des EFRE-Programms zu präsentieren.
Mit dabei war Landesrat Richard Theiner in seiner Funktion als Landeshauptmann-Stellvertreter. „Im EFRE-Programm 2007-2013 standen die Prioritäten Innovationsfähigkeit und Umweltschutz im Vordergrund – über die rein wirtschaftlichen Aspekte hinaus“, erklärt Landesrat Theiner. „Es sind dabei wertvolle Ergebnisse erarbeitet worden, die unser Land in puncto Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit sowie Prävention von naturbedingten Risiken ein Stück weit voran gebracht haben.“
Diese Bereiche entsprechen auch den drei Achsen des Programms, für das der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) insgesamt etwa 75 Millionen Euro bereitgestellt hatte. Dieser Betrag wurde zur Gänze ausgeschöpft, auch weil zusätzlich vier Millionen Euro Landesmittel dazu dienten, 111 Projekte mit einem höheren Gesamtbudget zuzulassen. Durch diese Überbuchung war sich die Landesabteilung Europa sicher, am Ende den vollen Betrag der verfügbaren Mittel abrufen zu können.
Der EFRE-Bericht verweist auf einige Indikatoren, die in der entsprechenden Periode 2007 bis 2015 ein deutliches Plus aufweisen: das Prokopf-BIP (+13 Prozent), die Produktivität der Industrie (+10,9 Prozent) und jene der Dienstleistungen (+4,6 Prozent), Stromverbrauch aus erneuerbaren Energiequellen ohne Wasserkraft (+16,3 Prozent); der Stromverbrauch der Industrie ist hingegen um 2,4 Prozent zurückgegangen.
Neue Erkenntnisse rund um Äpfel und Wein
Zwei der heute präsentierten Forschungsprojekte betrafen das Versuchszentrums Laimburg. „LagReIn“ nennt sich das Projekt, das Qualitätsmerkmale, das metabolische Profil und die wichtigsten Inhaltsstoffe der autochthonen Rebsorte Lagrein identifiziert hat. „Apfel-fit“ nannte sich eine Untersuchung von 100 Apfelsorten nach ihren gesundheitsrelevanten Nährwerten. In der Präsentation sowohl in einem Labor der Laimburg als auch im Apfellager wurde dargestellt, wie die Erkenntnisse der Studie die aktuelle und zukünftige Auswahl der Apfelanlagen in der Landwirtschaft beeinflussen können. Dabei zählen sowohl die Erfolgschancen einer Sorte beim Verbraucher als auch ihre Resistenz gegen Schädlinge. Neuere, resistente Sorten benötigen meist ein Bruchteil der Spritzmittel, um mit intakter Qualität auf die Verkaufstheke zu gelangen – und sie halten sich länger frisch.
Ein weiteres EFRE-Projekt betraf die Mobilfunk- und Breitband-Anbindung in Fennberg, Matsch, Schwemmalm und Timmelsjoch – Projektträger waren das Landesamt für Infrastruktur der Telekommunikation und die RAS. Auch die Wasserstofftankstelle in Bozen-Süd, die für die Betreibung der wasserstoffbetriebenen Busse unerlässlich ist, konnte mit EFRE-Mitteln finanziert werden.
Mehrere Gewässerschutzmaßnahmen der Agentur für Bevölkerungsschutz, beispielsweise in Bruneck, Sterzing und Ridnaun, ermöglichten es, die Risiken für die Bevölkerung infolge von Hochwasser zu reduzieren.
Das aktuelle EFRE-Programm 2014-2020, das in vollem Gange steht, sieht Förderungen im Umfang von insgesamt 136 Millionen Euro vor, also fast doppelt so viele wie in der abgeschlossenen Periode.