Notgroschen für den Ernstfall

Banken raten plötzlich zu Bargeldreserve im Haus

Sonntag, 15. Dezember 2024 | 09:29 Uhr

Von: mk

Die russische Invasion in die Ukraine wirft ihre Schatten immer mehr auf ganz Europa. Dem einen oder anderen mag es zwar gelingen, das Geschehen auf dem Schlachtfeld im vorweihnachtlichen Trubel zu verdrängen. Trotzdem hat der Krieg auch auf unserem Alltag ganz konkrete Folgen.

Niederländische Banken raten nun ihren Kunden etwa, auf die zunehmenden geopolitischen Bedrohungen vorbereitet zu sein, wie ein Sprecher des nationalen Bankenverbands NVB Medien zufolge erklärte. Konkret wird den Bürgern empfohlen, eine Bargeldreserve zu Hause zu haben.

Dieser Empfehlung ging ein Aufruf des niederländischen Verteidigungsministers Ruben Brekelmans voraus, sich auf alle möglichen Kriegsszenarien vorzubereiten.

Der Rat der Banken ist insofern bemerkenswert, da er ihrem eigenen Geschäftsmodell widerspricht. Wie der NVB-Sprecher erklärt, sei dies auch das erste Mal, dass die Banken im Land eine solche Empfehlung aussprechen. Einen Schaden befürchte man allerdings nicht. „Wenn jeder ein wenig von seinem Sparkonto abhebt, wird sich das nicht sofort in großen Zahlen niederschlagen“, betonte der der Sprecher.

Wie das Schweizer Onlineportal „20 Minuten“ schreibt, gibt es vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) einen ganz ähnlichen Hinweis. Demnach sollten Eidgenossen mindestens so viel Bargeld in kleinen Scheinen zu Hause haben, dass sie „einen Wocheneinkauf und eine Tankfüllung bar bezahlen können“. Das Amt bietet dabei sogar einen Online-Notvorratsrechner an.

Wie BWL-Sprecher Thomas Grünwald erklärt, mache das Amt absichtlich keine genauen Vorgaben: Das Bargeld sollte je nach eigenem Budget zur Überbrückung für einige Tage für den nötigen Einkauf oder Medikamente ausreichen, sobald der Lebensmittelvorrat aufgebraucht ist.

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