"Bischof Muser war mit dabei"

Acht Promille für die Kirche: Informationskampagne vorgestellt

Mittwoch, 10. April 2019 | 20:43 Uhr

Von: bba

Bozen/Brixen – Der Diözesanbeauftragte für die wirtschaftliche Unterstützung der Kirche, Stefan Untersulzner, hat den kirchlich-sozialen Organisationen sowie den Beauftragten aus den Dekanaten vor Kurzem die Informationskampagne „Acht Promille für die katholische Kirche und fünf Promille für die kirchlich-sozialen Organisationen und Verbände“ vorgestellt. Auch Bischof Ivo Muser war bei dem Treffen anwesend und bezeichnete die Entscheidung für die acht Promille bei der Steuererklärung als „Unterschrift, die nichts kostet und viel bewirkt“.

Anders als etwa im deutschsprachigen Ausland gibt es in Italien keine Kirchensteuer. Stattdessen sieht der Staat seit 1989 die Möglichkeit vor, dass Steuerzahler acht Promille ihrer schon einbezahlten Einkommenssteuer unter anderem der katholischen Kirche zuweisen können. In Südtirol werden mit diesen Geldern – jährlich etwa vier Millionen Euro – beispielsweise Seelsorgedienste, soziale Projekte der Caritas oder Restaurierungen von Kirchen unterstützt und die Priester entlohnt. Die Informationsarbeit zur Unterschrift für die Zweckbestimmung „Acht und fünf Promille“ auf der Steuererklärung gehört deshalb seit 30 Jahren zu den jährlich wiederkehrenden Aufgaben des Beauftragten für die wirtschaftliche Unterstützung der Kirche.

Bischof Muser: „Lieber acht Promille als Kirchensteuer“

Vor Kurzem hat der Diözesanbeauftragte im Bozner Pastoralzentrum die Informationskampagne für 2019 vorgestellt. Die Dekanatsbeauftragten und die Vertreter der kirchlich-sozialen Organisationen wurden von Bischof Ivo Muser begrüßt, der ihnen und dem Diözesanbeauftragten sowie seinem Stellvertreter für ihren Einsatz dankte. Der Bischof bezeichnete die Acht-Promille-Lösung verbesserungsfähig, dennoch sei er aber froh, dass Italien auf dieses System und nicht auf eine Kirchensteuer setze: „Persönlich bin ich froh, dass es bei uns nicht das System der Kirchensteuer gibt. Da nehme ich gerne in Kauf, dass unsere finanziellen Möglichkeiten, auch als Diözese, viel bescheidener sind als etwa in Deutschland, Österreich oder gar in der Schweiz.“

Unterschrift kostet nichts und bewirkt viel

Auch in unserer Diözese wird mit den Acht-Promille-Mitteln Vieles verwirklicht und unterstützt, unter anderem werden mit den Geldern auch zwei Drittel der Besoldung der Priester finanziert. Darauf ging der Bischof ebenfalls ein: „Dieses Besoldungssystem halte ich für viel gerechter und zeitgemäßer als das frühere Pfründesystem. Ich finde es gut, dass wir Priester und Bischöfe alle nach dem gleichen Schlüssel entlohnt werden. Deswegen kann ich nur mit großer Überzeugung dafür werben, dass auch weiterhin viele Menschen bei ihrer Steuererklärung ihre Unterschrift geben für die katholische Kirche. Das ist eine Unterschrift, die nichts kostet und viel bewirkt! Durch diese Unterschrift können Priester weiterhin unter uns wirken und durch diese Unterschrift werden sehr viele pastorale, karitative, missionarische, bildungsrelevante und kulturelle Anliegen gefördert und oft erst möglich gemacht. Wie würde Italien, aber auch Südtirol, ausschauen ohne den vielfältigen Dienst unserer Priester, Ordensgemeinschaften, Pfarrgemeinden und kirchlichen Institutionen? Ist da eine überzeugte Unterschrift nicht sehr berechtigt und auch eine gute Investition in eine gemeinsame Zukunft?“

Informationskampagne auch digital

Stefan Untersulzner erläuterte den Anwesenden das heuer wieder aufgelegte Informationsmaterial – zweisprachige Plakate sowie das Faltblatt mit dem Aufruf zur Unterschrift und die übrigen, auch digitalen Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit. Die bewährte Zusammenarbeit mit den kirchlich-sozialen Organisationen wird auch heuer fortgesetzt, da sie sowohl der Diözese als auch den Organisationen hilft.

In der anschließenden Diskussion wurde angeregt, die Aktion verstärkt über die digitalen Medien bekannt zu machen sowie jede Gelegenheit zu nützen, um Aktionen und Vorhaben im karitativen und kirchlichen-baulichen Bereich vorzustellen, die mit Finanzmitteln aus den Acht-Promille-Fonds mitfinanziert worden sind. Schließlich bedankte sich Untersulzner bei den Anwesenden für ihre Arbeit vor Ort.

Weitere Infos zur Acht-Promille-Aktion gibt es auf der Homepage der Diözese.

 

Bezirk: Bozen, Eisacktal