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Bozen – „Armutsfalle, Reform des Wohlfahrtsstaates, Löhne und Lebenshaltungskosten: Das sind die thematischen Schwerpunkte im AFI | Arbeitsförderungsinstitut für die nächste Zeit“, erklärt AFI-Präsidentin Christine Pichler im Anschluss an die jährliche Strategiesitzung des Institutsrates. Noch heuer startet das AFI eine Fortbildungsoffensive für Funktionäre und Delegierte der Gewerkschaften.
„Der AFI-Rat sieht die Notwendigkeit, mit harten Zahlen offenzulegen, wie es in Südtirol um die Lohneinkommen im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten steht – besonders weil die Arbeitgeberseite aktuell versucht, dieses Problem der Arbeitnehmer unter den Tisch zu kehren“, berichtet AFI-Präsidentin Christine Pichler von den Ergebnissen der Strategiesitzung des Rates.
„Vor Jahresende möchten wir in Zusammenarbeit mit dem Ressort von Landesrätin Martha Stocker und den Sozialverbänden die zweite große Südtiroler Armutskonferenz abhalten“ informiert AFI-Direktor Stefan Perini. Die erste hatte das AFI im Jahr 2007, also vor exakt zehn Jahren, organisiert.
In welche Richtung der Wohlfahrtsstaat in Südtirol sich entwickeln müsse und welche rechtlichen und finanziellen Handlungsspielräume das Land dabei hat, das will das AFI im Forschungsprojekt „Reformagenda Wohlfahrtsstaat“ aufzeigen. Einen weiteren Schwerpunkt setzt der Institutsrat auf Schulungen. „Wir Gewerkschaftsvertreter wollen in Zukunft besser vorbereitet in die Verhandlungen gehen. Das AFI wird für uns eine Weiterbildungsoffensive starten“, kündigt Präsidentin Pichler an. Der konkrete Weiterbildungsbedarf der Trägerorganisationen des AFI soll im Herbst 2017 erhoben werden.
Das AFI werde auch innerhalb der Gewerkschaftsorganisationen und Sozialverbände stärker wahrgenommen als je zuvor, zeigt sich AFI-Präsidentin Christine Pichler zufrieden mit der jüngsten Entwicklung des Instituts. Dem Institut gelinge es, wissenschaftlich aufbereitete Entscheidungshilfen zu aktuellen Themen zeitnah anzubieten. Damit trage es wirksam zur Meinungsbildung bei, etwa in Bezug auf die notwendigen Lohnerhöhungen, die Arbeitsbedingungen im europäischen Vergleich, die zukünftige Wohnungspolitik und die Belange der Arbeitnehmer bei öffentlichen Vergaben, stellte der AFI-Rat fest. Dem AFI-Rat gehören an: 16 Vertreter der repräsentativsten Gewerkschaftsbünde auf Landesebene, SGBCISL, AGB-CGIL, UIL-SGK und ASGB, 3 Vertreter von KVW und ACLI, 1 Vertreter des Landes. Das höchste Gremium des Instituts gibt die strategische Ausrichtung vor.