Daten des ASTAT von 2018 bis 2022

Airbnb hält auch in Südtirol immer mehr Einzug

Donnerstag, 26. Oktober 2023 | 10:46 Uhr

Von: mk

Bozen – Kurzzeitvermietungen über die Online-Plattform Airbnb haben weltweit und auch in Südtirol stark zugenommen. Das Landesinstitut für Statistik ASTAT analysiert nun zum ersten Mal einige Daten über die Nutzung dieser Plattform in Südtirol.

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2018 wurden hierzulande durchschnittlich 2.267 Unterkünfte auf Airbnb angeboten. Bis 2022 hat sich die Anzahl auf 5.465 angebotene Unterkünfte mehr als verdoppelt.

Airbnb ist weltweit die größte Vermittlungsplattform für Kurzzeitvermietungen. Auf dieser Plattform können sowohl private als auch gewerbliche Anbietende Unterkünfte vermitteln.

Eine Betrachtung der Anzahl der Angebote pro Monat ergibt, dass 2021 und 2022 jeweils im Dezember die meisten Unterkünfte angeboten (Listings) wurden. Den bisher höchsten Wert verzeichnet der Dezember 2022 mit 6.001 Angeboten.

Die meisten Unterkünfte, die in Südtirol auf Airbnb angeboten werden, sind sogenannte „Entire Homes“, also ganze Wohneinheiten bzw. Wohnungen. Zwischen 2018 und 2022 fallen 80 bis 92 Prozent der angebotenen Unterkünfte in diese Kategorie. Weniger verbreitet sind die Privatzimmer (zwischen acht und 20 Prozent) und am seltensten sind die gemeinsamen Zimmer (etwa 0,1 bis 0,5 Prozent).

Ungefähr drei Viertel der Wohnungen und Zimmer werden zusammen mit anderen Unterkünften angeboten. Dabei handelt es sich in einigen Fällen um Unternehmen (gewerbliche Hosts wie zum Beispiel Beherbergungsbetriebe). 2018 wurden noch 26,9 Prozent der Unterkünfte als einzige Wohneinheit, und somit vermutlich von Privatpersonen (private Hosts), angeboten. Im Jahr 2022 sind dies nur mehr 18,0 Prozent.

In den angebotenen Unterkünften können durchschnittlich vier Personen übernachten.

Die meisten angebotenen Unterkünfte sind im Pustertal. Im Jahr 2022 werden im Pustertal 2.302 Unterkünfte gezählt, die mindestens einmal über Airbnb angeboten wurden. Dies entspricht einem Anstieg um 130,7 Prozent im Vergleich zu 2018.

Am stärksten steigt die Zahl der angebotenen Unterkünfte im Burggrafenamt. 2022 gab es hier 2.229 Listings, womit sich die Anzahl der Inserate gegenüber 2018 (560 Listings) fast vervierfacht hat.

Bozen verzeichnet den geringsten Zuwachs an Unterkünften (+70,3 Prozent). Hier steigt die Zahl zwischen 2018 und 2022 von 273 auf 465 Einheiten.

Buchungen, Übernachtungen und Aufenthaltsdauer

Im Jahr 2022 verzeichnet die Plattform Airbnb in Südtirol 321.954 Buchungen mit insgesamt 1.819.331 Übernachtungen.

Der August ist zwar mit 40.358 Buchungen der am stärksten nachgefragte Monat des Jahres 2022, aber die meisten Übernachtungen (215.847) werden im Juli verzeichnet.

2022 beträgt die mittlere Aufenthaltsdauer in den Airbnb-Unterkünften 5,7 Tage. Im Vergleich dazu liegt die mittlere Aufenthaltsdauer der Touristen in den restlichen Beherbergungsbetrieben im Jahr 2022 bei 4,3 Tagen.

Im November verweilen die Touristen am längsten in den Airbnb-Unterkünften in Südtirol (7,6 Tage), während sie im Dezember nach 4,4 Tagen abreisen (kürzeste Aufenthaltsdauer).

Unterkunftspreise

Im Jahr 2022 liegt der durchshcnittliche Preis der auf Airbnb angebotenen Unterkünfte bei 103,68 Euro pro Tag. Im Dezember ist er am höchsten (117,12 Euro), im November und Oktober hingegen am niedrigsten (93,12 Euro).

Der mediane Preis unterscheidet sich nach Art der angebotenen Unterkunft: Für eine ganze Wohneinheit bezahlten die Touristen 123,84 Euro (medianer Preis pro Tag im Jahr 2022), wobei diese im August (144,00 Euro) am teuersten war. Im Gegensatz dazu liegt der mediane Preis für ein Privatzimmer im selben Jahr bei 83,52 Euro, mit dem Höchstpreis im Mai (99,84 Euro pro Tag).

Bei der Analyse der Art der Anbietenden zeigt sich, dass private Hosts ihre Unterkünfte zu deutlich niedrigeren Preisen anbieten (medianer Preis im Jahr 2022: 106,56 Euro) als gewerbliche Hosts (122,88 Euro).

Quote der gebuchten Unterkünfte

Die Quote der gebuchten Unterkünfte gibt an, wie viele Unterkünfte tatsächlich gebucht werden. Am höchsten war die Quote im August 2019 mit 70,1 Prozent. Während des Lockdowns aufgrund der Coronapandemie im Mai 2020 war sie am niedrigsten (8,0 Prozent). Im Jahr 2022 liegt sie durchschnittlich bei 39,9 Prozent.

Bezirk: Bozen