Von: luk
Bozen – Der Fortbestand der Unternehmen im Alpenraum steht im Fokus des territorialen Kooperationsprojekts C-TEMAlp (Englisch: Continuity of Traditional Enterprises in Mountain Alpine Space areas). Durch grenzüberschreitende Unternehmensübertragungen sollen die zunehmende Entvölkerung und die Abwanderung von Unternehmen aus dem Alpenraum gestoppt beziehungsweise verlangsamt werden kann. Zu diesem Zweck trafen sich die Mitglieder der Steuerungsgruppe des EU-Projekts für zwei Tage in der Wirtschaftskammer in Marburg an der Drau in Slowenien, darunter auch Vertreter/innen der Handelskammer Bozen.
Das Projekt C-TEMAlp ist besonders für Investoren interessant, welche den Kauf eines Betriebes im Ausland anstreben oder für Unternehmen, die selbst auf der Suche nach Käufer sind. Die elf Projektpartner (Wirtschaftskammern, Standortagenturen, Innovationszentren und Universitäten) aus Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Slowenien und der Schweiz bieten im Rahmen des Projektes C-TEMAlp gemeinsam ein umfassendes Servicepaket mit speziellen Beratungsdienstleistungen für grenzüberschreitende Betriebsübergaben an. Zudem haben sie ein Netzwerk aufgebaut, um Unternehmen auf transnationaler Ebene in der Betriebsnachfolge zu unterstützen. Die gemeinsame Business-Transfer-Plattform „Marketplace“ (www.business-transfer.eu/ marketplace), erleichtert die Kontaktaufnahme zwischen potentiellen Käufer/innen und Verkäufer/innen von Unternehmen über die Staatsgrenzen hinaus. Zielländer sind Deutschland, Frankreich, Österreich, Slowenien und die Schweiz.
Schwerpunkte des Treffens in Marburg
Im Rahmen des zweitägigen Treffens in Marburg wurden von den Projektteilnehmer/innen grundlegende Bedingungen, Vorteile sowie Herausforderungen von grenzüberschreitenden Geschäftsübertragungen aufgezeigt. Diese sind zwar oft mit Schwierigkeiten verbunden, ermöglichen jedoch auch Kostenoptimierungen, Transfer von Technologie und Wissen. Zudem erleichtern sie die Erschließung ausländischer Märkte.
C-TEMAlp läuft Ende 2018 aus. In Marburg wurden Strategien aufgezeigt, um das Projekt auch danach weiterzuführen. Die vielversprechendste ist die Fortführung über EEN – „Enterprise Europe Network“. EEN ist das europaweit größte Beratungs- und Informationsnetzwerk für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs). Die meisten Projektpartner sind auch Servicestellen des Enterprise Europe Network.
Im Rahmen des Treffens in Marburg wurden außerdem die nächsten Aktivitäten des Projektes geplant. Im Oktober findet in München das große Abschlussevent von C-TEMAlp statt, zu dem Politiker/innen, Projektpartner, die Medien, Experten und Vertreter/innen der EU-Kommission eingeladen werden.
Bis dahin wird auch ein Paper mit Handlungsvorschlägen für Entscheidungsträger zum grenzüberschreitenden Unternehmenstransfer gedruckt. Darüber hinaus soll ein Buch über die Serviceleistungen zum internationalen Business Transfer mit dem Schwerpunkt der Bedeutung der Innovation geschrieben werden.
Ansprechpartner
Die Unternehmer/innen im Alpenraum müssen sich rechtzeitig auf die Betriebsübergabe vorbereiten, damit geeignete Nachfolger/innen gefunden werden können und die Betriebe überleben. Unternehmen, die an der Übergabe oder Übernahme von anderen Betrieben im Alpenraum interessiert sind, können sich an folgende Kontaktadresse wenden: Handelskammer Bozen, Ansprechpartner Luca Filippi, Tel. 0471 945 610, E-Mail: luca.filippi@handelskammer.bz. it. Weitere Informationen zum Projekt: www.business-transfer.eu/