Von: mk
Bozen – Weniger, dafür besser, lautet die Devise der Bergsteigerdörfer. Südtirol hat nun zwei davon.
Nach Matsch im Vinschgau ist am Sonntag auch Longiarü im Gadertal in die Liste aufgenommen worden. Lungiarü ist das erste ladinische Bergsteigerdorf in den Dolomiten.
Bergsteigerdörfer sind eng mit den Zielen der Alpenkonvention verknüpft und stehen für einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Tourismus.
Bei der Gästebeherbergung beschränkt man sich auf kleine Betriebsgrößen und fördert in der Region verankerte Anbieter. Alpinismus bedeutet hier immer auch körperliche Anstrengung und der Genuss der Natur in ihrer Einfachheit steht im Vordergrund.
Neben der Wahrung der Schutzhütten spielen in Bergsteigerdörfern auch die Berglandwirtschaft sowie der öffentlichen Personenverkehr eine wichtige Rolle.
Vor allem im Hochsommer suchen die Menschen Erholung – und stehen sich dabei gegenseitig im Weg: Auf den Hauptverkehrsadern kommt man immer schwerer voran, auf den Bergen tummeln sich Menschen wie Ameisen und die Städte sind oft maßlos überfüllt. Mit Urlaub hat das oft wenig zu tun.
Alpine Oasen wie Matsch im Vinschgau und Longiarü setzen stattdessen auf Entschleunigung und bieten damit eine Möglichkeit, sich auf viel nachhaltigere Weise zu erholen. Davon könnte es ruhig mehr geben.