Von: mk
Bozen – Kürzlich hat eine Delegation des Vorstandes der Kammer der Architekten, Raumplaner und Landschaftsplaner Landesrat Peter Brunner und dem neu bestellten Ressortdirektor Alexander Gruber einen Antrittsbesuch abgestattet, um in einem Gespräch die gemeinsamen Ziele sowie die Zusammenarbeit zwischen den Architekten und dem Ressort zu besprechen.
Unter den vielen Schnittstellen zwischen dem Ressort und der Architektenkammer stand dabei das Gesetz für Raum und Landschaft im Fokus der angeregten Diskussion, sowie auch zahlreiche weitere gesetzliche Grundlagen, wie z.B. die Hygienebestimmungen. Ein weiteres Thema, welches vertieft wurde, betrifft die Gemeindekommissionen für Raum und Landschaft, die für die Begutachtung der Bauvorhaben auf Gemeindeebene und der raumplanerischen Entwicklungen im Gemeindegebiet zuständig sind. Weiters wurde auch das Bauen im Landwirtschaftsgebiet angesprochen, wo die Anwendung des Energiebonus noch ungeklärt ist, was zu einem hohen Maß an Unsicherheit bei Bauherren und Techniker beiträgt. Im Bewusstsein des dringenden Handlungsbedarfes der angesprochenen Themen, die zum Großteil bereits auf der Agenda seines Ressorts liegen, sprach der neue Landesrat Brunner eine rasche Behandlung zu. Ebenso wurde eine enge Zusammenarbeit im Rahmen des gemeinsamen dauernden Arbeitstisches zu Raum und Landschaft zugesprochen.
Die Vertreter der Architektenkammer, darunter Präsident Wolfgang Thaler, sowie Raum- und Landschaftsplaner Marco Molon und Stefano Adami, Richard Veneri und Sylvia Dell’Agnolo führten auch das Thema der vielen Leerstände in den Gemeinden an und die Notwendigkeit hier Anreize zur Nachnutzung zu schaffen. Aus den Erhebungen, die gerade landesweit im Rahmen der Gemeindeentwicklungsprogramme durchgeführt werden, geht hervor, dass in einigen Gemeinden der Bestand an leeren Immobilien den Bedarf an neuen Wohnungen in den nächsten zehn Jahren bereits heute decken könnte, ganz im Sinne des Prinzips des sparsamen Verbrauches von Grund und Boden. Ein konkreter Vorschlag hierzu war bei Leerständen in den Dorfzentren, die derzeit nicht für Wohnzwecke genutzt werden, die Bürger mit einer Abgabenentlastung zu unterstützen, um konkrete Anreize zu schaffen diese zu nutzen, ohne auf ein schwerfälliges Förderungssystem zu setzen.
Auch das leidige Thema des SUE-Portals für die digitale Abgabe von Einreichprojekten wurde angesprochen, denn seit bereits über zwei Jahren liegt ein Vorschlag zur Vereinfachung der Fragen vor, der unverständlicherweise und trotz der evidenten Probleme, welche das heutige Portal aufweist, noch überhaupt nicht umgesetzt wurde. Landesrat Brunner sagte auch hier seine Unterstützung diesbezüglich zu.
Abschließend lenkten die Architekten das Augenmerk auf die Nachhaltigkeitsziele der Landesregierung und auf ihre Umsetzung. Im letzten regionalen Kongress der Architekten wurden im Einklang mit der Agenda 2030 17 Strategiefelder zur Nachhaltigkeit im gebauten und sozialen Umfeld für Südtirol entwickelt. Die Architekten forderten Landesrat Peter Brunner auf, diese Strategien umzusetzen, insbesondere im Rahmen der Ausarbeitung der Gemeindeentwicklungsprogramme, die eine einzigartige Chance darstellen, die Ziele der Landesplanung auf der bürgernahen und sehr umsetzungsfreudigen Ebene der Gemeinden im Rahmen vieler partizipativer Prozesse zu erreichen. Landesrat Peter Brunner bestätigte die Landesumwelt- und -Klimaziele der vergangenen Jahre und unterstrich die Bedeutung der Gemeindeentwicklungsprogramme für Raum und Landschaft. Die Landesverwaltung sei selbst mit der Ausarbeitung des Landesstrategieplanes beschäftigt, der der nachhaltigen Entwicklung unseres Landes einen zusätzlichen Impuls geben soll.