Von: mk
Bozen – In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Frauenunternehmen in Südtirol stetig gestiegen. Im Jahr 2024 wuchs die Anzahl weiblicher Betriebe um 0,8 Prozent, was 88 neuen Betrieben entspricht. Die Handelskammer Bozen unterstützt eine Vielzahl an Maßnahmen, um die Stellung und Rolle der Frauen in der Wirtschaft zu fördern.
Zum Ende des Jahres 2024 waren 11.339 Frauenunternehmen im Handelsregister der Handelskammer Bozen eingetragen, was 18,4 Prozent der Gesamtzahl der Unternehmen in Südtirol ausmacht. Der größte Teil der weiblichen Unternehmen ist im Dienstleistungssektor (27,4 Prozent), im Gastgewerbe (25,9 Prozent) und in der Landwirtschaft (24,9 Prozent) tätig.
Trotz des anhaltenden Anstiegs der Frauenunternehmen in Südtirol sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Ende 2024 war wiederum nur jede fünfte Person in den Gremien von Kapitalgesellschaften eine Frau. So gab es in Südtirol insgesamt 28.083 männliche Verwalter, bei den Frauen belief sich die Zahl auf 7.232. In diesem Zusammenhang spielt auch das Phänomen der „gläsernen Decke“ eine wichtige Rolle. Darunter versteht man nicht sichtbare Barrieren, welche Frauen am beruflichen Aufstieg hindern, insbesondere auf höhere Stufen der Karriereleiter.
„Die Förderung von Frauen in der Wirtschaft ist nicht nur ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung, sondern trägt entscheidend dazu bei, Innovation und Wachstum in allen Sektoren voranzutreiben“, erklärt Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen.
Initiativen der Handelskammer zur Förderung des weiblichen Unternehmertums
Die Initiativen des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums haben das Ziel, die Position von Frauen in der Wirtschaft zu stärken, Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen zu fördern und die Gründung von Unternehmen durch Frauen zu forcieren. Ein Beispiel dafür ist das Mentoring-Programm für Jungunternehmerinnen, bei dem Unternehmerinnen mit langjähriger Erfahrung Unternehmensgründerinnen wichtige Tipps und Hinweise in Bezug auf die verschiedenen Bereiche der Unternehmensführung geben.
„Unser Ziel ist es, die Rolle der Frauen in der Wirtschaft weiter zu stärken und ihnen mehr Einfluss in Entscheidungsprozessen zu ermöglichen“, betont Annemarie Kaser, Vorsitzende des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums.
Das WIFI, der Service für Weiterbildung und Personalentwicklung der Handelskammer Bozen, organisiert jährlich Bildungsmaßnahmen speziell für Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen, Selbständige, Frauen in Führungspositionen sowie Frauen mit Karriere- oder Gründungsabsichten. Auf der Webseite www.wifi.bz.it ist eine Übersicht der aktuellen Weiterbildungsveranstaltungen im Rahmen der Initiative „Frau in der Wirtschaft“ abrufbar.
Darüber hinaus bietet das „audit familieundberuf“ professionelle Unterstützung für Unternehmen bezüglich der Einführung und gezielten Weiterentwicklung von familienfreundlichen und lebensphasenorientierten Maßnahmen für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ziel des audit familieundberuf ist es, Betriebe und Organisationen in Südtirol für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und die Vereinbarkeit von Familie, Privatleben und Beruf zu fördern.
Anmerkung zur Methodik: Frauenunternehmen sind Unternehmen, bei denen Führungs- bzw. Besitzpositionen mehrheitlich von Frauen wahrgenommen werden. Die Differenz zur Gesamtanzahl der Unternehmen entspricht nicht der Anzahl der „Männerunternehmen“, weil die Klassifizierung oft nicht möglich ist (z.B. wenn das Unternehmen von juristischen Personen oder von Männern und Frauen im gleichen Maße kontrolliert wird).
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