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Neumarkt – Der Markt von Apparatebau ist die Welt. Durch eine kluge Diversifizierung gelingt es dem führenden Hausgerätezulieferer mit Sitz in Laag/Neumarkt trotz erhöhter Länderrisiken zu wachsen. Derzeit bereitet das Unternehmen seinen Markteintritt in den USA vor, ein Markt, der seine ganz eigenen Gesetze – und Dimensionen – hat.
Apparatebau erwirtschaftet beinahe die Gänze des Umsatzes über den Export. Die am Standort im Unterland entwickelten Komponenten für Backöfen und Kühltruhen werden in über 30 Länder weltweit verkauft. Überwiegend sind die Abnehmer Premium-Hersteller von Haushaltsgeräten. „Wir sind sehr breit aufgestellt“, so Geschäftsführer Andreas Reichel. „Das hilft uns, Marktschwankungen auszugleichen und nicht so stark von einzelnen Ländern abhängig zu sein.“ Ein Beispiel: „Wir sind auch in der Türkei aktiv. Durch das Währungsproblem und politische Unsicherheiten, hat sich dort die Situation für viele ausländische Unternehmen verschlechtert. Durch eine stärkere Bearbeitung anderer Märkte können wir diese Risiken abfedern.“
Ein neues Ziel auf der Landkarte von Apparatebau sind die Vereinigen Staaten, einem eher konservativen Markt mit relativ starren Lieferantenstrukturen. „Umso mehr freut es uns, dass wir nun einen Fuß hineinsetzen konnten.“ Dies mit einer Marktneuheit; einem gedämpften Backofenscharnier speziell für US-Geräte. „Dabei genügte es in der Entwicklung nicht, unsere bestehenden Scharniere anzupassen. Es musste eine neue Lösung her, die den amerikanischen Anforderungen standhält.“ In den USA regiert nämlich noch immer die Devise „Bigger is better“: Die massiven, vierfach verglasten Backofentüren wiegen fast doppelt so viel wie herkömmliche. „Diese Kräfte in ein Dämpf-Schließsystem zu integrieren, war die größte Herausforderung für unser Entwicklungsteam“, erklärt Reichel. Die Abnahme durch den Kunden stehe unmittelbar bevor, angepeilt werde eine produzierte Stückzahl von mindestens 15.000 Scharnieren im ersten Jahr.
Apparatebau beschäftigt derzeit rund 125 Mitarbeiter am Standort in Laag und erwirtschaftete 2016 einen Jahresumsatz von 21 Millionen Euro. Die hohe Innovationskraft sichert dem Unternehmen seit vielen Jahren einen festen Platz im Premium-Bereich der internationalen Hausgerätebranche.
Apparatebau: Zahlen und Fakten
Gründung: 1971 durch Ing. Gronbach
Standort: Laag bei Neumarkt (Südtirol)
Mitarbeiter: Rund 125
Umsatz 2016: 21 Millionen Euro, Forschungsquote sechs Prozent des Umsatzes
Wichtigste Produkte: Herdscharniere, Auszugschienen für Backrohre und Kühltruhenscharniere
Abnehmer: Alle namhaften und qualitativ hochwertigen europäische Haushaltsgerätehersteller