Von: mk
Niederdorf – Am 19. November fand im Gemeinderatssaal Niederdorf ein wegweisendes Arbeitstreffen zur Zukunftsgestaltung der Gemeinde statt. Die Arbeitsgruppe zur Gemeindeentwicklung analysierte dabei Handlungsfelder und erarbeitete Zukunftsvisionen. Die in den vergangenen Jahren geleistete Vorarbeit der Arbeitsgruppe beschleunigte den Prozess.
Das interdisziplinäre Expertenteam begleitet die Gemeinde Niederdorf bei der Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogrammes für Raum und Landschaft: Wilfried Moroder betreut die Siedlungsentwicklung, Ingena mit Stefanie Oberarzbacher den Bereich Landschaft und Grünraum, Netmobility mit Francesco Avesani kümmert sich um Mobilität und Erreichbarkeit, während Kohl und Partner mit Alois Kronbichler die Tourismusentwicklung verantwortet. Die Gesamtkoordination liegt bei Ingena mit Marco Molon, die Kommunikation und Moderation übernimmt Helios mit Patrick Kofler und Linda Schwarz.
Der erste Teil des Workshops widmete sich der detaillierten SWOT-Analyse der vier Themenbereiche, die die Techniker und Technikerinnen bereits ausgearbeitet hatten. In der Diskussion mit der Arbeitsgruppe nahmen die Experten einige Ergänzungen in den Bereichen sozioökonomisches System, Siedlungsentwicklung, Mobilität, Tourismus sowie Landschaft und Freiräume auf. Besonderes Augenmerk lag auf der Nutzung von Leerständen für die Vorbereitung auf den demographischen Wandel, der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte und der Stärkung des “Flussdorf”-Charakters von Niederdorf.
Im zweiten Teil des Workshops erarbeiteten die Bürgerinnen und Bürger malerisch ihre Vision für die Gemeinde. Die Bilder richteten den Blick dabei nach vorne und beschrieben die Lebenssituation vor Ort in 15 Jahren. Dabei kristallisierten sich folgende Schwerpunkte heraus:
· Entwicklung eines lebendigen, möglichst autofreien Dorfzentrums mit verstärkter Durchgrünung
· Sicherung der Nahversorgung und medizinischen Versorgung
· Schaffung von Wohnraum unter besonderer Berücksichtigung von betreutem Wohnen für Senioren
· Ausbau der Rad- und Fußwegverbindungen sowie der Winterloipen
· Förderung der Biodiversität und nachhaltige Entwicklung der Grünlandwirtschaft
· Stärkung des Vereinswesens und des sozialen Zusammenhalts
· Entwicklung des Wasserthemas mit Fokus auf Heilquellen und Flusserlebnisräume
· Bewahrung und Stärkung des Straßendorf- und Flussdorfcharakters
“Die verschiedenen Visionsbilder zeigen deutlich, dass wir ein gemeinsames Verständnis für die Zukunft unserer Gemeinde haben”, betont Bürgermeister Günther Wisthaler.
Im Anschluss an dieses Treffen fand die zweite Bürgerversammlung zum Gemeindeentwicklungsprogramm statt, um über die bisherige Arbeit und die Umfrageergebnisse zu informieren. Der Saal war gut besucht.
Die bisherige Bürgerbeteiligung zeigt ein moderates Engagement der Niederdorfer Bevölkerung. Die zwischen 15. März und 2. Mai 2024 durchgeführte Umfrage verzeichnete insgesamt 221 Einsendungen, davon 175 online und 46 in Papierform. Mit einer ausgewogenen Beteiligung von 51,39 Prozent Frauen und 43,98 Prozent Männern sowie einer breiten Altersverteilung (4,19 Prozent zwischen 15 und 20 Jahre, 35,81 Prozent zwischen 21 und 40 Jahre, 41,4 Prozent zwischen 41 und 65 Jahre und 15,81 Prozent über 65 Jahre) erreichte man ein differenziertes Meinungsbild. Erfreulich ist, dass 71,22 Prozent der Teilnehmenden zufrieden bis sehr zufrieden mit der Lebensqualität in Niederdorf sind.
Auch wenn die digitalen Rückmeldungen und Einreichungen in der Ideenbox in Papierform bisher verhalten waren, bleibt diese Beteiligungsmöglichkeit noch bis zum Frühjahr 2025 im programmatischen Teil geöffnet. Man kann Ideen in die physische Ideenbox in der Gemeinde einwerfen oder digital unter https://www.surveyhero.com/c/Ideenbox-Niederdorf abgeben.
Vize-Bürgermeister Robert Burger zeigte sich zufrieden mit der Integration der bereits ausgearbeiteten Ideen der Arbeitsgruppe und mit der Abwicklung des Workshops.
Die Arbeitsgruppe trifft sich ein zweites Mal, um Maßnahmen und Strategien in Einklang mit der Vision zu konkretisieren. Die Freiwilligen erhalten rechtzeitig eine Termineinladung sowie Unterlagen zur Einsicht und Vorbereitung. Im Anschluss haben Interessierte die Möglichkeit, sich im Rahmen der dritten Bürgerversammlung informieren zu lassen.
Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen