Von: luk
Bozen – Die Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund spielen am Südtiroler Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle. Gemeldet sind ingesamt mehr als 23.000 abhängig Beschäftigte mit ausländischer oder erst kürzlich erworbener italienischer Staatsangehörigkeit. Durch ihre Entscheidung, sich in Südtirol niederzulassen, beeinflussen sie auch die demographische und soziale Struktur ihres neuen Wohnortes. Wie aber verteilen sich die verschiedenen Personengruppen ausländischer Herkunft in Südtirol? Kann man bestimmte Konzentrationen feststellen? Nach Gebieten oder nach den Sektoren, in denen sie tätig sind? Diesen Fragen geht die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt in der Mai-Ausgabe von “Arbeitsmarkt News” nach.
Was die Wohnorte betrifft, spielt Bozen immer noch eine wichtige Rolle: Einer von drei Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund wohnt in der Landeshauptstadt. Während aber Ende der 1990er Jahre noch die meisten ausländischen Arbeitnehmer in den Städten und im Süden Südtirols ansässig waren, leben Menschen mit Migrationshintergrund heute vermehrt auch in anderen Gemeinden Südtirols. Dabei lässt sich durchaus auch eine geographische Verteilungbeobachten: Albaner und Moldawier beispielsweise leben überwiegend in Bozen und in anderen dichtbesiedelten Gemeinden, Arbeitnehmer aus der Slowakei und aus Deutschland sind dagegen gleichmäßig im ganzen Land vertreten.
Kosovarische und serbische Bürger wiederum scheint es besonders ins Pustertal zu ziehen, Beschäftigte aus Ungarn in den Westen des Landes und Bosnier in den Vinschgau, Mazedonier sind besonders im Überetsch und Unterlandanzutreffen. In Meran sind aktuell Beschäftigte aus Albanien, Rumänien und Mazedonien am häufigsten vertreten. Am stärksten an ihrer territorialen Bedeutung eingebüßt haben hier in den vergangenen 20 Jahren die Arbeitnehmer aus Deutschland. Stellten sie 1998 noch 15 Prozent der Beschäftigten, liegen sie heute nur noch bei knapp 6 Prozent. Ähnlich verhält es sich in Meran mit serbischen Bürgern: 1998 waren 14 Prozent der ausländischen Beschäftigten in Meran Serben, heute sind es nur noch 4 Prozent. Eine weitere Besonderheit: Während Beschäftigte aus Peru in Gröden eine relativ starke Präsenz zeigen, sind sie im Gadertal so gut wie gar nicht anzutreffen.