Von: luk
Bozen – “Vorausgeschickt, dass der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) immer für eine anständige Entlohnung der Politiker war und ist – auch um die Unabhängigkeit der politisch Tätigen zu gewährleisten – hinterlassen der im Regionalrat beschlossene rückwirkende Inflationsausgleich bis 2013, sowie die Auszahlung der seit 2013 vorerst einbehaltenen ISTAT-Aufwertung einen fahlen Beigeschmack”, heißt es in einer Aussendung.
Tony Tschenett, Vorsitzender des ASGB, sieht in diesem Hauruck-Verfahren gar die Verhandlungen zum bereichsübergreifenden Kollektivvertrag (BÜKV) konterkariert: „Wie sollen wir von einem Erfolg, den wir zweifelsohne eingefahren haben, sprechen, wenn der Regionalrat hergeht und den amtierenden und ehemaligen Abgeordneten ein verspätetes Nikolaussackerl prall gefüllt mit Euros überbringt? Warum verhandeln wir im privaten und öffentlichen Sektor monatelang für (nationale) Inflationsanpassungen, während die Aufwandsentschädigung und der Fixbetrag für die Spesenrückerstattung jährlich automatisch nach dem ISTAT-Index aufgewertet werden (auch wenn seit 2013 gestoppt)? Solche Aktionen führen schlussendlich nur dazu, dass die Kluft zwischen Otto Normalverbraucher und politischen Vertretern vertieft wird. Ich muss mir in diesem Fall wirklich die Frage stellen, inwiefern politische Moral und Ethik noch Werte sind, die unsere Politiker vertreten.“
Tschenett unterstreicht, dass er angemessene Entlohnungen für Politiker durchaus für gerechtfertigt hält, verwehrt sich aber jeglicher Ungleichbehandlung.