Motto „Auskommen mit dem Einkommen“

ASGB begeht seinen 15. ordentlichen Bundeskongress

Samstag, 28. September 2024 | 16:39 Uhr

Von: mk

Bozen – Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) feierte am Samstag in festlicher Atmosphäre seinen 15. ordentlichen Bundeskongress im gut besuchten Waltherhaus in Bozen. Das Motto war: „Auskommen mit dem Einkommen“. Für musikalische Glanzpunkte sorgten das Trio Ortwein, die mit Ziehharmonika, Harfe und Klarinette das Publikum begeisterten und zur feierlichen Stimmung beitrugen. Neben dem kulturellen Rahmen kamen auch die politischen Forderungen für die Zukunft nicht zu kurz.

Den feierlichen Auftakt machte die ASGB-Bundessekretärin Priska Auer mit ihren Grußworten. Sie übergab das Wort an Elmar Aichner, der einstimmig zum Präsidenten des Kongresspräsidiums gewählt wurde. Nach der Vorstellung der Tagesordnung übernahm der charismatische Moderator Markus Frings die Leitung. Er stellte dem Leitungsausschuss des ASGB – bestehend aus Priska Auer, Petra Nock, dem ASGB-Vorsitzenden Tony Tschenett und seinem Stellvertreter Alex Piras – Fragen zu den wichtigsten Errungenschaften und Herausforderungen der vergangenen fünf Jahre.

In den weiteren Tagesordnungspunkten wurden die Rechnungsprüfer und das Schiedsgericht gewählt sowie eine Reihe von Anträgen zu zentralen Themen wie Autonomie, Arbeit, Bildung, Familie, Gesundheit und Soziales, Wohnen und Jugend einstimmig verabschiedet.

Nach einer kurzen Pause begann der öffentliche Teil des Kongresses, zu dem zahlreiche Ehrengäste aus der lokalen Politik und dem Verbandswesen erschienen.

In der folgenden Rede ging Tony Tschenett auf die drängenden Herausforderungen ein, mit denen viele Menschen in Südtirol derzeit konfrontiert sind. Er betonte, dass das Verhältnis zwischen Einkommen und den massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten, insbesondere bei Mieten und Energiepreisen, für viele nicht mehr tragbar sei. Tschenett wies darauf hin, dass im öffentlichen Dienst seit Jahren keine Anpassungen der Gehälter an die Lebenshaltungskosten stattgefunden hätten, was zu Personalmangel und Abwanderung qualifizierter Fachkräfte führe. Besonders alarmierend sei auch das wachsende Problem der Altersarmut, das durch stagnierende Löhne und niedrige Renten verschärft werde. Er forderte Lohnerhöhungen im öffentlichen und privaten Sektor, faire Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern sowie gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung der Altersarmut.

Der thematische Höhepunkt des Tages war ein eindrucksvoller Vortrag der Universitätsprofessorin Ulrike Elfriede Loch zum Thema „Armut“, der die Zuhörer tief bewegte und zum Nachdenken anregte.

Ein besonders emotionaler Moment des Kongresses war die Ehrung des ehemaligen ASGB-Vorsitzenden Johann Egger, der mit seinen 85 Jahren noch immer aktiv im Gewerkschaftsbund mitwirkt. Die Laudatio hielt der frühere ASGB-Vorsitzende Hans Widmann, der Egger für sein jahrzehntelanges Engagement würdigte und ihn sichtlich gerührt auf die Bühne bat. Der Leitungsausschuss des ASGB überreichte ihm als Zeichen der Anerkennung ein kleines Präsent – eine gelungene Überraschung, die für großen Applaus sorgte.

Im Anschluss an den offiziellen Teil des Bundeskongresses luden ein festlicher Umtrunk und ein liebevoll gestaltetes Buffet, vorbereitet von Annemarie Markart von der Waltherhausbar, die Gäste zum geselligen Austausch ein und rundeten den erfolgreichen Tag harmonisch ab.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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1 Kommentar auf "ASGB begeht seinen 15. ordentlichen Bundeskongress"


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thomas
thomas
Kinig
1 Monat 25 Tage

bravo ASGB! Eine der wenigen sozialen Stimmen im Land, es herrscht verbreitet Gleichgültigkeit für die Nöte der Schwachen

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