Von: luk
Bozen – Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), nimmt das Wahlversprechen des Landeshauptmannes Arno Kompatscher, dafür zu sorgen, dass der wirtschaftliche Erfolg der Betriebe durch gerechte Umverteilung auch an die Angestellten weitergegeben wird, wohlwollend zur Kenntnis, merkt aber an, dass dies bereits in der Vergangenheit hätte geschehen müssen.
Der ASGB-Chef konkretisiert, „dass die angekündigten Maßnahmen des Landeshauptmannes für eine leistungsgerechte Entlohnung vollinhaltlich von Forderungen des ASGB übernommen wurden, die jedoch schon seit einigen Jahren kontinuierlich gestellt werden. In diesem Zusammenhang mutet es doch etwas befremdlich an, dass der Landeshauptmann nun kurz vor den Wahlen den Appell an die Sozialpartner richtet, sich noch mehr für eine leistungsgerechte Entlohnung einzusetzen.“
Laut Tschenett ist es Fakt, dass sich vor allem die Arbeitgebervertreter der kleinen und mittleren Unternehmen gegen Maßnahmen, die zu Lohnerhöhungen der Angestellten und Arbeitnehmern geführt hätten, gewehrt haben. Der ASGB hätte deshalb erst kürzlich gefordert, dass sich die politisch Verantwortlichen in den sozialpartnerschaftlichen Verhandlungen – vor allem im Zusammenhang mit der Schaffung neuer Landeszusatzverträge – stärker als Mediatoren einsetzen sollten. Auch die Weitergabe der IRAP-Reduzierung nur noch an Betriebe, die einen Teil davon an die Angestellten weitergeben, sei eine vom ASGB lancierte Maßnahme.
„Summa summarum sind wir natürlich über Maßnahmen, welche die lohnabhängige Bevölkerung finanziell besserstellen glücklich – auch wenn diese schon seit geraumer Zeit hätten gesetzt werden müssen. Mir ist es dennoch wichtig im Kontext von geplanten Lohnerhöhungen zu erwähnen, dass es an der Zeit ist, auch den verfallenen Kollektivvertrag im öffentlichen Dienst zu erneuern, und den Bediensteten signifikante Lohnerhöhungen zu gewähren“, schließt Tschenett.