Von: mk
Bozen – Andrea Dorigoni, Landessekretär der Fachgewerkschaft Gesundheitswesen im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB), kritisiert mit Nachdruck das Projekt “Green Mondays” im Krankenhaus Bozen. Dieses Projekt sieht vor, dass in der Mensa des Bozner Krankenhauses an Montagen ausschließlich tierproduktfreie Speisen angeboten werden.
Dorigoni stößt dabei vor allem die Tatsache sauer auf, dass vor dem „scheinheiligen Hintergrund der Nachhaltigkeit und der Reduzierung der Treibhausgase“ die Doktrin einer Minderheit der Mehrheit aufoktroyiert wird.
„Ich habe persönlich nichts gegen eine vegane Ernährung und unterstütze jegliche Ansätze, die darauf hinzielen, flächendeckende Alternativangebote für Veganer zu schaffen. Was ich aber nicht nachvollziehen kann, ist der Umstand, dass all jene Personen, die sich persönlich nicht vegan ernähren, gezwungen werden, sich dieser Lebensführung anzupassen“, so Dorigoni.
Der Landessekretär der Fachgewerkschaft ASGB-Gesundheitswesen verweist darauf, dass Südtirols Krankenhäuser z.B. mit paduanischer Milch und Milchprodukten beliefert werden, statt mit lokalen Produkten: „Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Begründung, aufgrund der Nachhaltigkeit und der Umweltbelastung montags ausschließlich tierproduktfreie Speisen anzubieten, nicht recht glaubwürdig. Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre es sicherlich vorzuziehen, die Ausschreibungen so zu gestalten, dass lokale Anbieter von Lebensmitteln Vorrang gegenüber provinzfremden Anbietern haben. Man müsste nur dem Preis eine geringere Gewichtung geben und der Nachhaltigkeit eine höhere. Das wäre ein wirklich glaubwürdiger und volkswirtschaftlich sinnvoller Beitrag für nachhaltiges Handeln.“