Von: luk
Bozen – Als am 5. Januar in der Verordnung des Landeshauptmannes davon die Rede war, alle Lehrpersonen müssten, sofern die Schulen sie ihnen zur Verfügung stellten, FFP2-Masken tragen und keine zwei Tage darauf im Rundschreiben der drei Bildungsdirektionen eben diese Sicherheitsvorkehrung nur auf die sogenannten Risikogruppen beschränkt wurde, haben die vier Schulgewerkschaften ein Schreiben an die Bildungsdirektionen und die zuständigen Landesräte mit der Bitte um Klärung dieser widersprüchlichen Aussendungen verschickt. “Bis heute gab es noch keine offizielle Stellungnahme bzw. Antwort”, präzisiert der ASGB.
“Angesichts der steigenden Infektionen an den Schulen (man muss nur an die sich in Quarantäne befindenden Klassen denken) möchte man vermuten, der Schutz der Arbeitnehmer hätte höchste Priorität für einen Arbeitgeber. Die Zurverfügungstellung entsprechender Schutzausrüstung fällt nämlich in die Obliegenheiten eines Arbeitgebers”, so der ASGB.
Wie schaut es in Wirklichkeit aus:
Man hat an einigen Schulen den Lehrpersonen zwei oder drei FFP2- Masken ausgehändigt. Einigen Schulen ist es ein Anliegen, das Personal in höchst möglichem Ausmaße zu schützen. So haben sie über das Schulbudget entsprechende Mengen an Masken angekauft, während andere Schulen wiederum die Masken nur an jene Lehrpersonen aushändigen, welche einen entsprechenden Kurs (angeboten über die Plattform Kopernikus) über das korrekte Verwenden der Masken absolviert haben. Ebenso gibt es Schulen, die keine Masken ausgeteilt haben.
Im Kurs wird den Lehrpersonen ans Herz gelegt, dass nur CE- zertifizierte Masken ausreichenden Schutz böten und sie nur diese verwenden sollten.
Interessanterweise verfügen die von den Bildungsdirektionen ausgehändigten Masken nicht über diese Zertifizierung; laut Aussage der Bildungsdirektorin Falkensteiner (Interview Rai Südtirol/Tagesschau Montag, 25. Januar 21) unter Berufung auf die Aussage der entsprechenden Verantwortlichen würden die ausgeteilten Modelle aber demselben Standard entsprechen.
Unkomplizierte Organisation sehe anders aus, so der ASGB.
Will man die Schulen weiterhin offenhalten, muss man hier schnell und unkompliziert Lösungen anbieten. In den Nachbarländern werden Lehrpersonen mehr geschützt. In NRW z.B. erhalten Lehrpersonen täglich zwei FFP2-Masken pro Tag. Wir fordern, dass allen Lehrpersonen, die den Wunsch nach mehr Schutz haben, ausreichend FFP2-Masken zur Verfügung gestellt werden. Ebenso schließen wir uns der Forderung der Lehrverbände an: allen Lehrpersonen muss auf freiwilliger Basis die Möglichkeit einer raschen Impfung geboten werden.