Wachstum unter gesamtstaatlichen Wert

ASTAT korrigiert Südtirols BIP nach oben

Dienstag, 15. Oktober 2024 | 12:44 Uhr

Von: mk

Bozen – Ausgehend von der gegenwärtigen Lage veröffentlicht das Landesinstitut für Statistik ASTAT die aktualisierten Schätzungen und Prognosen des Südtiroler Bruttoinlandsprodukts für die Jahre 2023, 2024 und 2025 sowie der Konsumausgaben der privaten Haushalte für 2023 und 2024 in Südtirol.

Für 2023 wird das BIP-Wachstum auf 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschätzt und liegt damit unter dem gesamtstaatlichen Wert (+0,7 Prozent). Bei den Konsumausgaben der privaten Haushalte wird im Jahr 2023 mit einer Veränderung von +0,7 Prozent gerechnet.

2024 bleibt der Inflationsdruck in Südtirol moderat, spiegelt sich aber in einem Preisniveau wider, das in den postpandemischen Jahren bereits deutlich angestiegen ist. Die wirtschaftliche Erholung der wichtigsten Handelspartner dürfte jedoch den Außenhandel stärken. Für 2024 wird mit einem BIP-Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet.

BIP: 2023 Rezession in Österreich und Deutschland – Italien über EU-Durchschnitt

Nach einer umfassenden Revision der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung hat das Nationalinstitut für Statistik (ISTAT) das gesamtstaatliche BIP-Wachstum für das Jahr 2023 um 0,2 Prozentpunkte auf +0,7 Prozent nach unten korrigiert. Der Indikator wird von der gesamtstaatlichen Nachfrage, den Investitionen und den Konsumausgaben angetrieben.

Laut Statistischem Amt der Europäischen Union (EUROSTAT) wird für Österreich und Deutschland für 2023 hingegen ein Rückgang um 0,8 bzw. 0,3 Prozent erwartet. Die Verlangsamung der österreichischen Wirtschaft ist auf den Rückgang der Investitionen, insbesondere im Bausektor, sowie auf den Rückgang der Konsumausgaben aufgrund der immer noch hohen Inflation zurückzuführen. Die deutsche Wirtschaft leidet ebenfalls unter dem Preisanstieg, auch wenn sich die Inflation in den letzten Monaten des Jahres 2023 eingebremst hat. Wie in Österreich führen auch in Deutschland der Nachfragerückgang und die steigenden Zinsen zu einem Rückgang des BIP.

Insgesamt beendet die EU-27 das Jahr mit einer positiven, wenn auch moderaten Veränderung (+0,4 Prozent).

Nach der jüngsten Veröffentlichung der vierteljährlichen Wirtschaftsrechnungen des ISTAT wurde das gesamtstaatliche BIP für 2024 gegenüber der letzten Schätzung um 0,2 Prozentpunkte nach unten korrigiert (+0,4 Prozent). Der Stillstand des Inlandsverbrauches und die rückläufigen Exporte gehören zu den Faktoren, die zu dieser Revision beitragen.

Österreich und Deutschland dürften das Jahr 2024 ebenfalls mit einer positiven Veränderung des makroökonomischen Indikators beenden, auch wenn sie nur knapp über Null liegen wird. Laut EUROSTAT sollte das österreichische BIP, angetrieben von einem Anstieg der Reallöhne, um 0,3 Prozent wachsen. Allerdings würden hohe Energiekosten und steigende Arbeitskosten sowie eine immer noch hohe Inflation den Aufschwung bremsen. Obwohl die deutsche Regierung in ihrer diesjährigen Herbstprojektion von einem weiteren Rückgang des BIP ausgeht, wird in der aktuellsten verfügbaren EUROSTAT-Schätzung für Deutschland ein schwaches Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Das deutsche BIP würde durch eine Abschwächung der Investitionen und des Außenhandels gebremst werden.

In der EU-27 wird für 2024 ebenfalls eine positive Veränderung des BIP von 1,0 Prozent erwartet.

Für das Jahr 2025 wird für alle betrachteten Gebiete ein Wirtschaftswachstum zwischen 1,0 Prozent in Deutschland und 1,6 Prozent in Österreich prognostiziert.

Die Schätzungen und Prognosen sind vor einem unsicheren globalen Hintergrund zu sehen; anhaltende Konflikte und geopolitische Spannungen spielen eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der europäischen Volkswirtschaften.

Südtiroler BIP: Wachstum für 2023 nach oben korrigiert

Nach der Veröffentlichung der Daten nach Gebieten revidiert das ASTAT seine Schätzung des Südtiroler BIP für 2023 um 0,2 Prozentpunkte nach oben. Das geschätzte Wachstum beträgt 0,5 Prozent und der Wirtschaftsindikator dürfte 25,3 Milliarden Euro erreichen.

Im Jahr 2024 liegt die Inflation in Südtirol konstant unter zwei Prozent, abgesehen von einem leichten Anstieg ab dem Sommer. Obwohl die Veränderungen gering sind, beziehen sie sich auf ein Preisniveau, das in den Jahren 2022 und 2023 deutlich angestiegen ist. Für 2024 wird ein BIP-Wachstum von 0,5 Prozent geschätzt.

Für das Jahr 2025 wird in einer ersten Prognose ein Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent erwartet, das mit dem der anderen betrachteten Gebiete übereinstimmt.

Schwächelnde Konsumausgaben im Jahr 2023

Schätzungen zufolge steigen die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Südtirol im Jahr 2023 um 0,7 Prozent und somit weniger als im gesamtstaatlichen Durchschnitt (+1,0 Prozent). Der Indikator würde damit weiterhin unter dem Wert von 2019 bleiben.

Für 2024 geht eine erste Schätzung von einem Wachstum der Konsumausgaben der privaten Haushalte um 0,6 Prozent aus.

Bezirk: Bozen

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