Auch auf See und in der Luft kann es teuer werden

Auf Reisen: Vorsicht vor Kostenfalle “Geisterroaming”

Samstag, 15. März 2025 | 08:31 Uhr

Von: luk

Auf dem Kreuzfahrtschiff oder der Fähre im Internet surfen oder im EU-Ausland Nachrichten auf die Sprachbox empfangen – die Smartphone-Nutzung auf Reisen kann unter Umständen teuer werden. Und das, obwohl im Jahr 2017 die Roaming-Gebühren innerhalb der EU-Mitgliedstaaten, in Island, Liechtenstein und Norwegen abgeschafft wurden. “Aber es gibt Ausnahmen: Fair Use Policy, ‘Geisterroaming’, Satellitennetzwerke oder Grenzgebiet – diese sollte man kennen, ansonsten kann es sehr schnell teuer werden”, warnt ÖAMTC Reiseexpertin Yvette Polasek. “Reisende sollten sich vor der Abfahrt beim Mobilfunkanbieter über die Konditionen ihres Tarifs im jeweiligen Reiseland informieren und die Einstellungen entsprechend anpassen.”

Achtung auf See und in der Luft – Flugmodus schützt vor hohen Kosten

“Grundsätzlich legt die EU-Roaming-Verordnung eine Kostengrenze fest – dieser Schutzmechanismus trennt bei erreichten Roaming-Kosten in Höhe von knapp 60 Euro an Land die Mobilfunk-Verbindung”, erklärt Polasek. “Diese Warnung für mobile Datennutzung gilt jedoch nicht immer automatisch und auch nicht in der Luft und auf hoher See. Auf Schiff- und Flugreisen sollte daher der Flugmodus unbedingt aktiviert werden. Sonst könnte sich das Smartphone unbemerkt in ein teures Satellitennetzwerk einwählen.” Auch spezielle Roaming-Reisepakete der Mobilfunkbetreiber gelten ausschließlich an Land. Am besten erkundigt man sich vorab bei der Reederei oder Airline, ob an Bord WLAN zur Verfügung steht.

Vorsicht vor Fair Use Policy und dem Phänomen “Geisterroaming”

Mit der Fair Use Policy sind Mobilfunkbetreiber gegen die permanente Roaming-Nutzung von Kunden im EU-Ausland abgesichert – demzufolge müssen Kunden ihren Anschluss vorwiegend im Inland nutzen. “Wird der Anschluss hingegen überwiegend im EU-Ausland genutzt, kann ein Roaming-Aufschlag verrechnet werden”, weiß die Expertin des Mobilitätsclubs. “Im Ausland sollte man daher seinen aktuellen Verbrauch beobachten – das kann man über die Webseite des Mobilfunkbetreibers oder mittels eigener App.”

Auch “Geisterroaming” außerhalb der EU bzw. nahe den EU-Außengrenzen kann böse Überraschungen bringen. Davon spricht man, wenn die mobile Datenverbindung zwar deaktiviert ist, im Hintergrund aber über eine passive LTE-Verbindung weiter Daten übertragen werden. Abhängig vom persönlichen Tarif kann sich diese Datenmenge summieren und hohe Kosten verursachen. Vermeiden lässt sich “Geisterroaming”, indem man im Ausland die Netzqualität am Handy umstellt oder Roaming komplett sperrt.

An der Grenze und außerhalb der EU: Roaming und Sprachbox deaktivieren

An der Grenze zu einem Nicht-EU-Land, etwa zwischen Vorarlberg und der Schweiz oder auf einer griechischen Insel nahe der Türkei, sollte das Roaming ebenfalls deaktiviert werden – anderenfalls könnte sich das Smartphone mit dem Nicht-EU Netz verbinden und Kosten verursachen. Sinnvoll ist auch, die Netzauswahl manuell einzustellen – so ist eine Verbindung mit einem anderen Netz gar nicht möglich.

“Bei Reisen in außereuropäische Länder sollten noch vor dem Abflug Roaming und mobile Daten deaktiviert werden. Sonst verbindet sich das Handy nach dem Einschalten sofort mit dem lokalen Mobilfunknetz – hohe Roaming-Gebühren sind die Folge”, warnt die ÖAMTC-Expertin. Auch für das Abhören von hinterlassenen Nachrichten auf der Sprachbox können Gebühren anfallen – daher sollte man vor der Reise die Sprachbox deaktivieren.

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