Von: luk
Blumau – Nach einem unwetterbedingten Murgang im Streitmoserbach oberhalb von Blumau ist die Wildbachverbauung mit Aufräumarbeiten befasst, um die Schutzfunktion wieder zu gewährleisten
Im Verlauf eines Unwetters hat sich vorgestern im Streitmoserbach in Blumau in der Gemeinde Karneid ein Murgang ereignet. Das Landesamt für Wildbachverbauung Süd hat mit der Räumung des Beckens begonnen. “Das Geschiebematerial im Streitmoserbach oberhalb von Blumau wurde im Auffangbecken aufgehalten, das nach dem Ereignis im August 2021 mit einer Sofortmaßnahme errichtet worden war”, berichtet der Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung Süd Thomas Thaler. Bei dem Ereignis vor drei Jahren war die Brennerstaatsstraße verlegt worden, auch der Verkehr auf der Eisenbahnlinie musste unterbrochen werden.
“Seit der Fertigstellung des Beckens wurde dieses in den darauffolgenden Jahren mehrmals teilweise gefüllt und im Rahmen von Instandhaltungsarbeiten geräumt”, fasst Hansjörg Prugg vom Landesamt für Wildbachverbauung Süd zusammen. Nach dem Unwetterereignis vom Dienstag war das Becken wieder voller Geröll und Wildholz. Der Bautrupp mit Vorarbeiter Michael Helfer hat mit Aufräumarbeiten begonnen.
Schutzbauten bilden kapillares Netz zum Schutz der Bevölkerung
“Dieses Ereignis zeigt zum wiederholten Mal, dass Schutzbauten auch an kleinen Gewässern effizient sind und Folgeschäden an Infrastrukturen und somit Beeinträchtigungen für Bevölkerung und Wirtschaft verhindert werden können”, betont der Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung Fabio De Polo. Der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger verweist auf die Wichtigkeit der regelmäßigen Instandhaltung dieser Bauwerke, damit der notwendige Schutz aufrechterhalten bleiben kann: “Die Schutzbauten der Wildbachverbauung sind als kapillares Netz in ganz Südtirol verteilt und tragen zur Stärkung der Resilienz gegenüber Naturereignissen bei.”
Über 43.000 Schutzbauwerke stehen in und an Wasserläufen in Südtirol, an die 30.000 davon sind Querwerke, also Sperren, und mehr als 14.300 Längswerke, also Schutzmauern mit einer Länge von insgesamt 1.415 Kilometern.