Von: luk
Bozen- Die Arbeit mit jungen Menschen steht im Mittelpunkt der Berufsqualifikation “youth worker”. “Youth worker” sind in vielen Bereichen – darunter Kultur, Sport, Bildung, Umweltschutz und aktive Bürgerschaft – tätig. Zahlreiche Vereine, Genossenschaften und ehrenamtlich Tätige unterstützen dabei die persönliche Entwicklung, Eingliederung, Beschäftigung und Bildung junger Menschen und den sozialen Zusammenhalt.
“Mit dem Landesregierungsbeschluss Nr. 934/2023 wurde der zertifizierte Jugendarbeiter beziehungsweise die zertifizierte Jugendarbeiterin offiziell in das Landesverzeichnis der Berufsqualifikationen aufgenommen”, erklärte Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat für italienische Bildung und Kultur Marco Galateo heute (21. März) bei der Vorstellung der Berufsqualifikation “youth worker” in Bozen. “Rolle, Tätigkeit und Kompetenzen dieses neuen Berufsbildes werden darin genau beschrieben und definiert.” Es handle sich um Pilotprojekt auf gesamtstaatlicher Ebene. “Wir müssen junge Menschen wieder näher an die Jugendzentren heranführen. Mit geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die das Gebiet kennen und eine Kultur des Respekts vermitteln”, sagte Galateo, der auf den Besuch bei Bildungsminister Giuseppe Valditara in der kommenden Woche hinwies, um die Mobbing-App BattBull (LPA hat berichtet) vorzustellen.
Lehrgang startet im Oktober 2024
Zwei Wege führen zur Berufsqualifikation des zertifizierten Jugendarbeiters beziehungsweise der zertifizierten Jugendarbeiterin: Wer neu in diesen Bereich einsteigen möchte, schreibt sich für den Lehrgang zum zertifizierten “youth worker” ein, der ab Oktober 2024 von der Landesberufsschule für soziale Berufe “Emmanuel Lévinas” mit italienischer Unterrichtssprache in Bozen durchgeführt wird. Wer bereits über Erfahrung in der Arbeit mit jungen Menschen verfügt, erhält nach einem Gespräch und der Erstellung eines Dossiers, das die Erfahrungen dokumentiert, im Juni 2025 Zugang zur Abschlussprüfung für die Zertifizierung der Kompetenzen.
“Die Berufsqualifikation und der Ausbildungsweg ermöglichen es allen, die schon lange mit jungen Menschen arbeiten oder einen Beruf in diesem Bereich ergreifen wollen, eine europaweit gültige Zertifizierung zu erlangen”, betonte der Bildungsdirektor der italienischen Schule Vincenzo Gullotta, der in Zusammenarbeit mit dem Abteilungsdirektor der italienischen Berufsbildung Giuseppe Delpero das Projekt initiierte, das zur Schaffung der Berufsqualifikation geführt hat. Nach einer ersten Bestandsaufnahme der Tätigkeiten eines Jugendarbeiters beziehungsweise einer Jugendarbeiterin wurden die notwendigen Kompetenzen definiert. Dazu gab es einen runden Tisch mit privaten (darunter La Strada-der Weg und die Stiftung G. Gambara) und öffentlichen Stakeholdern (Schulen, Landesamt für Jugendarbeit in der italienischen Landeskulturabteilung), der von Teresa Pedretti, Direktorin von Irecoop Südtirol, begleitet wurde. Die Erstellung des Berufsprofils erfolgte durch die Landesabteilung italienische Berufsbildung mit Unterstützung der ressortübergreifenden Arbeitsgruppe für die Validierung und Zertifizierung von Kompetenzen. “Die italienische Berufsbildung hat immer ein offenes Ohr für die Anforderungen der Arbeitswelt: Mit dem ‘youth worker’ bieten wir neue Möglichkeiten der Arbeitsvermittlung im Rahmen der Förderung der Jugendarbeit an”, sagte Delpero.
Wohlbefinden fördern
Mit dem Lehrgang für “youth worker” schlage die Berufsschule “Lévinas” einen neuen Weg ein, erklärte Schuldirektor Alberto Conci: “Es werden junge Menschen ausgebildet, die mit jungen Menschen arbeiten, um Wohlbefinden zu fördern und dem soziokulturellen Unbehagen entgegenzuwirken.” Damit könne man ein innovatives und auf die Bedürfnisse des Landes abgestimmtes Ausbildungsangebot anbieten.
“Mut und Kompetenz sind die Schlüsselfaktoren. Es gilt ‘youth worker’ auszubilden, die durch ihre Präsenz vor Ort und mit der Sprache der Jugendlichen intervenieren, um das Potenzial junger Menschen bestmöglich abzufangen”, sagte Andrea Grata, Präsident von Irecoop Südtirol abschließend.