Wirtschaftsflaute zeigt sich unter anderem am Bau deutlich

Austro-Wirtschaftsleistung Ende 2024 um 0,5 Prozent gesunken

Montag, 03. März 2025 | 14:27 Uhr

Von: apa

Die heimische Wirtschaftsleistung hat auch im vierten Quartal 2024 nachgelassen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist laut Berechnungen der Statistik Austria zum Vorquartal real um 0,4 Prozent gesunken, im Jahresabstand lag das Minus bei 0,5 Prozent. Damit zeigt sich ein eingetrübtes Bild, das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) war in seiner Schnellschätzung Ende Jänner noch von einem Rückgang um 0,2 Prozent im Jahresabstand ausgegangen.

Der Standort Österreich erlebe derzeit “die längste Schwächephase seit Beginn der entsprechenden Berechnungen 1995”, erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut Aussendung am Montag. Insgesamt ließ die heimische Wirtschaftsleistung 2024 im Jahresvergleich laut den vorläufigen Berechnungen um 1,2 Prozent nach. “Österreich steckt weiter in der Rezession, die nun bereits zwei Jahre andauert. Zu Jahresende 2024 hat die Wirtschaftsleistung nochmals nachgelassen, wenn auch nicht mehr so kräftig wie zuvor”, so der Statistik-Chef.

Wifo-Schnellschätzung Ende Jänner noch optimistischer

Das Wifo ging in seiner Schnellschätzung für das vierte Quartal Ende Jänner noch von einem BIP-Rückgang von 0,2 Prozent im Jahresabstand und einer Stagnation zum Vorquartal aus. Im Gesamtjahr 2024 wäre das BIP damit “auf Basis saison- und arbeitstagsbereinigter Werte” um ein Prozent geschrumpft.

Die heimische Wirtschaft kämpft bereits seit 2023 mit einer Flaute, der Rückgang schwächte sich im Laufe des vergangenen Jahres 2024 laut Statistik Austria aber kontinuierlich ab. Im ersten Quartal 2024 lag das Minus etwa noch bei 1,9 Prozent, im zweiten Quartal waren es -1,4 Prozent und im dritten Quartal -0,9 Prozent.

Die negative Entwicklung im vierten Quartal zog sich nahezu durch alle Wirtschaftsbereiche, am stärksten betroffen waren die Warenproduktion (-5,6 Prozent), der Bau (-2,5 Prozent) sowie Gastronomie und Beherbergung (-2,6 Prozent). Positive Wachstumsraten gab es hingegen im Bereich öffentliche Verwaltung, Gesundheit und Bildung (+3,5 Prozent). Mit Blick auf das Gesamtjahr zeigt sich ein ähnliches Bild, lediglich im Handel gab es im vierten Quartal erstmals wieder positive Impulse (+0,4 Prozent).

Konsum 2024 wieder angekurbelt

Eingetrübt hat sich die Wirtschaftsentwicklung im 4. Quartal 2024 auch aufgrund des geringeren Investitionsvolumens (-2,1 Prozent) und des Rückgangs bei den Exporten (-5,0 Prozent). Maßgeblich für die rückläufigen Investitionen waren weiterhin die gesunkenen Bauinvestitionen (-3,0 Prozent). Erholung gab es unterdessen beim Konsum, dieser legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,5 Prozent zu (privater Konsum +0,8 Prozent, öffentlicher Konsum +3,1 Prozent). Im Gesamtjahr blieb der private Konsum unverändert, der öffentliche Konsum stieg um 1,6 Prozent.

Einen Anstieg von 8,5 Prozent verzeichnete das nominelle Arbeitnehmerentgelt im Gesamtjahr 2024. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten änderte sich nur geringfügig (+0,1 Prozent), die Zahl der selbstständig Beschäftigten ging leicht zurück (-0,2 Prozent). Die geleisteten Arbeitsstunden nahmen im vierten Quartal um 2,6 Prozent zu, im Gesamtjahr ergab sich ein Rückgang um 1,0 Prozent.

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