In Meran "den beeindruckenden Baumbestand erhalten"

Bäume als “grüne Klimaanlage”

Freitag, 17. August 2018 | 08:53 Uhr

Von: bba

Meran – Bäume helfen dabei mit, das Stadtklima zu regulieren, indem sie Schatten spenden und verhindern, dass sich die Häuser, Fassaden und Straßen zu sehr aufheizen. Das sei umso wichtiger, da sich heiße Sommer in Zukunft durch den Klimawandel häufen werden, heißt es aus dem Meraner Stadtrat.

Insgesamt 7.000 hochstämmige öffentliche Bäume gibt es in der Stadt Meran, das heißt ein Baum pro sechs Einwohner: eine sehr hohe Baumdichte. Dabei weist die Kurstadt auch eine besonders reiche Artenvielfalt auf: Linden, Rosskastanien, Pappeln, Zedern, Platanen, Eichen, Zypressen, Birken, Kiefern, Pinien, Eiben, Buchen und viele andere. In Zeiten des Klimawandels spielen diese Bäume mit der steigenden Hitzebelastung im Stadtbereich eine immer wichtigere Rolle für die Gesundheit und die Lebensqualität der Bevölkerung.

Bäume machen Meran attraktiver, sie reinigen die Luft, bieten Lebensraum für verschiedene Kleintiere und tragen dazu bei, die negativen Begleiterscheinungen von Urbanisierung und Versiegelung zu begrenzen; aber vor allem wirken sie wie natürliche Klimanlagen – insbesondere in den Sommermonaten. Sie sorgen nämlich für Beschattung, binden und bilden Feuchtigkeit und bewirken durch Verdunstung eine Kühlung der Luft. Ein einziger Baum mit einem Kronendurchmesser von 15 Metern schafft es mit seinem Schatten, eine Fläche von insgesamt 160 Quadratmetern zu kühlen.

Eine wohltuende Wirkung, die noch deutlicher wird, wenn man die Temperaturen in einer Straße ohne Bäume (wie zum Beispiel am Rennweg) mit jenen in einer Allee vergleicht (zum Beispiel in der untere Freiheitsstraße). An einem heißen Sommertag erreicht der Straßenasphalt in der prallen Mittagssonne Temperaturen über 60 Grad Celsius, während er im Schatten von Bäumen wie in der Freiheitsstraße kaum über 30 Grad Celsius heiß wird. Die Kühlleistung des dortigen Grünstreifens sorgt auch für eine besseres Wohnklima in den benachbarten Wohnhäusern: Weil die Hausfassaden durch die Bäume beschattet werden, bleiben die Innentemperaturen in diesen Häusern deutlich unter jenen, die von der Sonne direkt beschienen werden.

gmme

Ähnliches gilt auch für Autos und öffentliche Verkehrsmittel: Einen Effekt, den jeder kennt, der sein Auto im Freien statt in der prallen Sonne unter einem schattenspendenden Baum abgestellt hat.

“Wir sind stolz auf unseren umfangreichen Baumbestand. Die Bäume sind ein wichtiger Teil der Gartenstadt Meran und tragen wesentlich zur hohen Lebensqualität in unserer Stadt bei”, erklärte Stadträtin Gabi Strohmer.

Gleichzeitig ist die Pflege der zahlreichen Bäume eine Herausforderung. “Durch Umstände wie die erhöhten Abgaswerte oder versiegelte Böden setzt die städtische Umgebung alle Bäume einem besonderen Stress aus. Sie bedürfen daher der regelmäßigen Pflege”, erklärte Stadtgärtnerei-Direktorin Anni Schwarz. “Weil in Meran die vielen Bäume auch eine lange Tradition haben, ist der Baumbestand teilweise recht alt. Viele Bäume sind mittlerweile am Ende ihres Lebenszyklus angekommen und müssen Schritt für Schritt ausgetauscht werden, um den beeindruckenden Baumbestand auch für kommende Generationen zu erhalten.”

Bezirk: Burggrafenamt