Banken lassen sich zum Teil für Bankomatbehebungen bezahlen

Banken haben Spesen zum Teil kräftig erhöht

Donnerstag, 06. Juni 2024 | 10:45 Uhr

Von: apa

Banken lassen sich das Service gut bezahlen – und jetzt haben zehn von elf geprüften Banken die Spesen teils kräftig erhöht. Auffällig sei, dass “Do it yourself” zunehmend teurer werde, teilte die Arbeiterkammer (AK) in ihrem Bankenmonitor mit. Eine Bank erhöhte die Spesen im Zahlungsverkehr für die Bankomatkarte um 132 Prozent. Verglichen wurden 53 Spesenpositionen im Zahlungsverkehr, bei Sparen, Krediten und Wertpapieren.

“Im Vergleich zum AK Bankenmonitor im Vorjahr haben die Banken jetzt umfassender an der Spesenschraube gedreht”, merkte AK Konsumentenschützer Christian Prantner in einer Aussendung an. “Im Vorjahr haben sechs Banken ihre Preise erhöht, heuer waren es zehn.”

Für Transaktionen an der Kassa oder am Schalter wurden die Preise am meisten angehoben. Aber auch die Bargeldbehebungen über Bankomaten werden zunehmend teurer. Für Abhebungen verlangen Banken entweder sofort oder nach einer bestimmten Anzahl von Transaktionen ein Entgelt.

Allerdings gibt es nicht nur Steigerungen: Zwar erhöhte die Bank Austria die Spesen für 16 Dienstleistungen – im Schnitt um 10,10 Prozent. Dafür strich sie jedoch den allgemeinen Stundensatz für Konsumenten von 111 Euro komplett und senkte sechs Mahngebühren, zum Teil um rund 46 Prozent. Allerdings verweist die AK auf entsprechende Gerichtsurteile, die “die Verrechnungsart bestimmter Entgelte als unzulässig erachtet” haben.

Die Bank Direkt – eine Marke der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich – hob die Spesen für sieben Dienstleistungen an. Die Kartengebühr für eine Bankomatkarte wurde um 132 Prozent angehoben. Aber auch manuelle Überweisungen kosten nun um ein Drittel mehr. Die Santander Consumer Bank hat die Spesen hingegen nicht verteuert.

Konsumentinnen und Konsumenten können Widerspruch einlegen, wenn die Bank höhere Spesen ankündigt. Allerdings kann in diesem Fall die Bank den Kontovertrag kündigen, warnt die AK. Eine andere Variante ist, die Spesen im Blick zu haben und mit der Bank über die Konditionen zu verhandeln. Langjährige Kunden haben hier die besseren Karten. Es können aber auch teure Spesen vermieden werden, etwa indem eine Überweisung nicht in der Filiale sondern online ausgeführt wird. Sind die Spesen dennoch zu hoch, sollte ein Wechsel der Bank in Betracht gezogen werden, merkte die AK weiters an. Über ihre Vergleichsplattform www.bankenrechner.at könnte die für die jeweilige Situation günstigste Bank ausgewählt werden.