Von: pf
Bozen – Funktionierende öffentliche Dienste und eine gesicherte Nahversorgung sind besonders abseits der Zentren wichtig. Die Plattform Land hat die Sicherung dieser Basisdienste zu ihrem Jahresthema gemacht. Daneben verfolgt sie noch weitere wichtige Ziele, die auf der Mitgliederversammlung beschlossen wurden.
Die Attraktivität des ländlichen Raumes zu erhalten bzw. dort, wo es nötig ist, Lebensqualität zu schaffen, ist das Ziel der Plattform Land. Sie wurde vor drei Jahren vom Südtiroler Gemeindenverband und dem Südtiroler Bauernbund gegründet und umfasst mittlerweile sämtliche großen Wirtschaftsverbände, die Landesressorts für Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft, die Handelskammer Bozen und den Raiffeisenverband Südtirol.
2017 wird sich der Fokus der Plattform Land auf die Basisdienste im ländlichen Raum richten, wie eine sichere Nahversorgung, Schulen, die ärztliche Grundversorgung, Sozialdienste, Betreuungseinrichtungen, den öffentlichen Nahverkehr sowie das schnelle Internet als Entwicklungsmotor. „Wenn wir von der Lebensqualität im ländlichen Raum sprechen, kommt diesen Diensten eine zentrale Bedeutung zu. Sie sind, neben den Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten, wohl das wichtigste Entscheidungskriterium für ein Leben auf dem Land“, erklärte der Sprecher der Plattform Land, Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer. Zwar stehe Südtirol bei der Grundversorgung im Gegensatz zu anderen Regionen des Alpenraums sehr gut da, hie und dort gebe es aber etwas zu tun. Vor allem aber müsse das, was es schon gibt, erhalten bleiben.
Jahrestagung zu Basisdiensten und Internet
Auf der Jahrestagung zu den „Basisdiensten im ländlichen Raum“ am 25. Mai sollen u. a. Vorschläge zur Verbesserung dieser Dienste, wo es notwendig ist, besprochen und Best-Practice-Beispiele gezeigt werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Versorgung mit schnellem Internet im ländlichen Raum sein.
Mit Spannung wartet die Plattform Land auf die Ergebnisse einer Studie des ASTAT zu den benachteiligten Gebieten in Südtirol. „Darauf aufbauend soll eine qualitative Langzeitstudie zur Dorfentwicklung die Bewertung der Lebens- und Arbeitsbedingungen aus Sicht der Bevölkerung auf dem Land erforschen und die Entwicklungspotentiale analysieren. Daraus sollen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Attraktivität des ländlichen Raumes abgeleitet werden“, erklärte der Sprecher-Stellvertreter der Plattform Land Leo Tiefenthaler.
Ein weiteres Thema der Plattform Land sind Kooperationen. Am 21. Februar findet dazu ab 19.00 Uhr der letzte von insgesamt vier Informationsabenden in der Fachschule in Dietenheim statt. Zudem sind alle Interessierten am 10. März zu einer Exkursion in das Eisack- und Pustertal eingeladen, wo Beispiele erfolgreicher Kooperationen besichtigt werden.
Fachbeiräte arbeiten an Pilotprojekten
Seine im letzten Jahr begonnene Arbeit wird der Fachbeirat „Ländlicher Raum“ weiterführen. Er begleitet u.a. ein geplantes Pilotprojekt zu lokalen Kreisläufen. „Ziel des Projektes im Vinschgau mit den beiden Pilotgemeinden Glurns und Schlanders ist eine sektorenübergreifende Kooperation bei regionalen Produkten und Dienstleistungen, und zwar sowohl über lokale Geschäfte als auch im Internet. Dabei sollen die Betroffenen vor Ort eingebunden, die lokale Wertschöpfung gesteigert, die Nahversorgung gesichert und Perspektiven für junge Menschen geschaffen werden“, erklärte Plattform Land-Geschäftsführer Ulrich Höllrigl.
Der Fachbeirat „Intelligente Flächennutzung“ wird auch 2017 die politisch Verantwortlichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit wertvollem und knappem Kulturgrund sensibilisieren. Dazu will der Fachbeirat ein geplantes Pilotprojekt „Leerstandmanagement/Innenentw icklung“ begleiten, das die Erhebung und verstärkte Nutzung von bestehendem Bauvolumen und Baulücken im Siedlungsgebiet zum Ziel hat. Zudem ist eine überregionale Veranstaltung zur „intelligenten Flächennutzung“ geplant.