Von: mk
Bozen – Ansporn im Dreierpack im Frühjahr 2018 und zwar für zukunftsorientierte Holzarchitektur im Alpenraum: Südtirols Architekten beschäftigen sich zunehmend mit dem Baustoff Holz, und sie tun dies mit Spitzfindigkeit und gestalterischer Neugier. Aus diesem Grund hat die Architektenkammer beschlossen, neue Akzente zu setzen, mittels einer intensiven Fortbildung, aber auch über eine publikumswirksame Ausstellung und mit der Vergabe eines länderübergreifenden Preises. In der heimischen Ikone der Industriearchitektur, im NOI Techpark in Bozen, finden am 16. März Holzbautagung und Preisverleihung statt. Die Ausstellung mit mobiler Woodbox wird am 9. März eröffnet und bleibt begleitend zur Tagung bis 22. März 2018 im Gelände des NOI für alle zugänglich.
Die Architekten- und Baufachtagung „Bauen mit Holz – neue Wege“
Diese Holzbautagung am 16. März bietet Architekten, Planern, Baufachleuten, Holzbauern und allen in dieser Branche Tätigen die Möglichkeit, sich über die neuesten Entwicklungen im Holzbau sowohl auf internationaler Ebene als auch auf lokaler Ebene zu informieren. Sie versteht sich auch als Plattform für Austausch und Vernetzung. Holz wird als Baustoff mit ungeahnten Möglichkeiten vorgestellt, ein nachwachsendes Material für anspruchsvolle Bauaufgaben: kluge Verdichtung im dörflichen und städtischen Raum, energetische Sanierung, smarte Wohnraumschaffung.
Die Tagung wird von der Architektenkammer gemeinsam mit dem IDM-Südtirol und in Partnerschaft mit dem lvh organisiert und vergibt Credits für Architekten und Ingenieure. Simultanübersetzung ist vorgesehen. Die Tagung dauert von 9.00 bis 18.00 Uhr.
Wo gehen die Tendenzen im Holzbau hin? Was hat das mit den Fragen zukünftiger Lebensbedingungen und -formen zu tun? Diesen Vortrag hält Universitätsprofessor Michael Flach aus Innsbruck (Leiter des Holzbaulehrstuhls), auch Jurypräsident beim Holzbaupreis 2018, ab 9.20 Uhr. In der Folge stellt Paolo Bertoni von IDM Ecosystem Wood & Agricultural Technology verschiedene in Südtirol letzthin entwickelte Holzbausysteme vor. Die betreffenden Unternehmen wurden vom damaligen TIS in der Entwicklung begleitet. Nach der Kaffeepause werden verschiedene Teilaspekte angegangen, angefangen bei der Fortwirtschaft (Mario Broll, Abteilungsdirektor Autonome Provinz Bozen) über die Nachhaltigkeit als Werkzeug zur Qualitätssicherung (Natalie Eßig, Hochschule München), die Planungsprozesse beim vorgefertigten Holzbau (Sandra Schuster, TU München), das Hybride Bauen mit Holz (Maren Kohaus, TU München) bis hin zum Holzbau im städtischen Raum (Tom Kaden, TU Graz und Büro Kaden Lager Architekten, Berlin – baut derzeit das höchste Gebäude in Holz in Deutschland mit 10 Stockwerken). Gegen 16.30 findet nach einer Zusammenfassung der Tagungsergebnisse die Podiumsdiskussion über Synergien im regionalen Kreislauf zum Thema Holzbau statt.
Holzbaupreis 2018
Im Anschluss an die Tagung findet die Preisverleihung des II. interregionalen Holzbaupreises statt, bei dem vorbildhafte zeitgenössische Holzbauten aus dem Raum Südtirol, Trentino und Belluno ausgezeichnet werden. 15 Jahre sind seit dem ersten Holzbaupreis im Jahr 2003 vergangen. Die „hölzernen Visitenkarten“ haben sich auch in Südtirol in den letzten Jahren stark vermehrt. Die Preisverleihung ist öffentlich zugänglich, ohne Anmeldung und Kosten.
Die mobile Ausstellung „Wood. Building the future“/Woodbox
Von Proholz Austria gemeinsam mit der TU München konzipiert, ist die Ausstellung als internationale Roadshow seit 2014 in einer kompakten mobilen Woodbox unterwegs. Sie illustriert die ökologischen Aspekte der Holzverwendung, weist den Weg für das Thema der wachsenden, grünen Städte von morgen und zeigt 50 gelungene Architekturbeispiele aus ganz Europa – vom weit gespannten Tragwerk bis zum Hochhausbau. Damit veranschaulicht sie die Potenziale des Baustoffs Holz in einer vorwiegend urbanen Dimension. Ausgangspunkt für die Woodbox war die große Ausstellung „Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft“, die 2011/12 in der Pinakothek der Moderne in München sowie 2012/13 im Künstlerhaus in Wien, 2016/17 im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen war.