Von: mk
Bozen – Ein ganzer Tag nur dem Holzbau gewidmet, 250 Architekten und Baufachleute waren bei der Tagung „Bauen mit Holz – Neue Wege“ im NOI Techpark in Bozen anwesend um sich über den aktuellen Stand im Bereich Holzbau weiterzubilden. Den krönenden Abschluss fand diese Tagung mit der Preisverleihung des II. Holzbaupreises Südtirol 2018.
Den Einstieg in das Thema des Tages gab Prof. Michael Flach, Leiter des Holzbaulehrstuhls an der Universität Innsbruck und diesjähriger Jurypräsident des Holzbaupreises, mit einem Einblick in die jüngsten Entwicklungen und Ausblicke des modernen Holzbaus.
In seinem Vortrag zeigte Michael Flach anhand von internationalen Lösungsansätzen und Vision die neuen Möglichkeiten im Holzbau auf und er berichtete auch über die wissenschaftlichen Arbeiten und Entwicklungen von innovativen Technologien an der Universität Innsbruck, im Bereich des Holzbaus.
Anschließend wurde das Thema von Paolo Bertoni vom IDM – Südtirol Ecosystem Wood & Agricultural Technology vertieft, indem er, die in den letzten Jahren in Südtirol von verschiedenen lokalen Firmen entwickelten neuen Holzbausysteme präsentierte.
Zum Thema Holzbau gehört natürlich ebenso auch die Forstwirtschaft und damit zusammenhängend die Nutzung unseres Waldes. In wieweit dieser einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet; auf diese Fragen gab Günther Unterthiner von der Forstabteilung des Landes antworten. Tom Kaden, Prof. für Architektur und Holzbau an der TU Graz zeigte in seinem Vortrag die Möglichkeiten des Holzbaus in der Stadt auf. Mit dem Titel „Der Holzbau kommt in die Stadt“ erläuterte er die Philosophie seiner Arbeiten, indem er auch das Projekt des derzeit im Bau befindlichen höchsten Holzhochhaues in Deutschland mit zehn Geschossen und 34 Metern Höhe in Heilbronn vorstellte. Den Nachmittag vervollständigten dann drei Expertinnen im Holzbau mit Themen aus den verschiedenen Teilgebieten des Holzbaus; Frau Prof. Natalie Eßig zum Thema Nachhaltigkeitsbewertungen für Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser, Kriterienkatalog und Planungsziele für zukunftsfähige Wohngebäude, während Frau Arch. Sandra Schuster über die Planungsabläufe im Bereich des vorgefertigten Holzbaus referierte und den Abschluss in diesem Trio machte Frau Arch. Maren Kohaus über das Hybride Bauen mit Holz – bei dem es gilt die Vorteile verschiedener Materialien und Bauweisen zu erkennen und zu nutzen.
Im Anschluss an die Vortragsreihe wurde eine Podiumsdiskussion mit ausgewählten Vortragenden des Tages und den lokalen Vertretern Arch. Stefan Gamper und Zimmermann Andreas Raffeiner abgehalten. Den Holzbautag organisiert hat die Südtiroler Architektenkammer – arch.academy gemeinsam mit dem LVH und Proramus. Diese Tagung gab den 250 teilnehmenden Architekten und Baufachleuten nicht nur die Möglichkeit sich weiterzubilden sondern es erfolgte auch ein reger Austausch in den Zwischenpausen und bei den Informationsständen im Foyer. „Der Holzbau macht in Südtirol nur einen sehr geringen Teil der Hochbauten aus, ganz besonders im öffentlichen Bereich, diese Tagung zum Holzbau soll nicht nur eine Fortbildung für Architekten sein, sondern auch für das Thema Bauen mit Holz sensibilisieren“ so der Präsident der Kammer der Architekten Johann Vonmetz.
Den krönenden Abschluss dieser Tagung machte die Preisverleihung des II. Südtiroler Holzbaupreises bei dem zahlreiche Südtiroler Projekte ausgezeichnet wurden. Als Rahmenveranstaltung wurde auch die Woodbox nach Bozen gebracht, eine mobile Ausstellung zum Thema Holzbau, die noch bis zum 22.03.2018 täglich von 8.00 bis 18.00 im Hof des NOI Techparks für alle Interessierten zugänglich ist.